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Marimilian
N reiche Er—
be Karls des
Kühnen fiel seiner
einzigen Tochter
uu, der kaum
zwanzigjährigen
Maria von Bur—
jund. Ihre Hand
war einst dem
ungen Maximi—
lian, Kaiser
Friedrichs III.
Sohn, in Aus—
icht gestellt wor—
den; aber die Ver⸗
handlungen zwi—
chen den beiden
Vätern, die im
Jahre 1473 in
Trier zusammen—
kamen, zerschlu—
gen sich. Karl
entwarf jedoch bei
der Rückkehr sei—
ner Tochter ein
so reizendes Bild
yon dem Kaiser—
ohn, daß sie eine
stille Neigung zu
hm faßte und sich
iach einer hüb—
chen Legende ihm
heimlich durch
UÜbersenden eines
Briefes und Rin—
ges verlobte.
—XE
Jahre vergangen.
Sie sah sich plötz—
lich an der Spitze
eines Reiches, des⸗
en Bevölkerung
durch kein mächtig
wirkendes Band
zu einer natio—
aalen Gesamtheit
derbunden war;
zu ihren Unter—
tanen gehörten
ja Niederländer,
Deutsche und
Franzosen. Diese
iber neigten durch
Sprache und
Sitte, Natur und
Verkehr vielfach
nach Frankreich
pinüber. Auch auf
die Treue der Nie⸗
derländer konnte
nicht sicher gerech—
iet werden; denn
ie waren unzu—
rieden, weil Karl
der Kühne ihre
tädtischen Frei—
heiten und Ge—
rechtsame geschmü—
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Maria von Burgund bittet die Richter von Gent um Gnade für die Räte Hugonet und d Himbercourt
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Arta von Buragaund schwort, Hie Rechte »cu
Andit
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ert hatte. Kein
Wunder, daß der
damalige franzö—
sische König Lud—
wig XI. daran
dachte, das zer—
rissene Nachbar—
gebiet mit Frank—
reich zu vereinigen
und Maria seinem
A
dermählen. Doch
nur langsam und
nit schlauer Be—
ächtigkeit ging er
dabei zu Werke.
Maria war in
chlimmer Lage.
Zie ging die
Stände „der vier
Lande“ Flandern,
Brabant, Henne—
gau und Holland
im Hilse an und
nersprach, ihnen
dafür die alten
Rechte und Frei—
heiten wiederher—
ustellen; ebenuso
chwur sie, be—
tehende Rechte
getreu zu achten,
z. B. in Brüssel
siehe nebenstehen—
des Bild); und
endlich sagte sie zu,
n allen öffent—
ichen Angelegen—
deiten den Rat
uind die Zustim—
nung der Stände
inzuholen. Die
Niederländer wa—
ren bereit, sie auf
diese Bedingun—
gen hin zu unter—
sttützen, verlang—
en jedoch, daß die
verhasßten Räte
hres Vaters, ins—
esondere Hugo—
ret und d'Him—
ercourt, aus
der Regierungent—
ernt würden. Sie
dersprach zwar,
diesen Wunsch zu
erfüllen, schickte
iber im Wider—
pruch dazu beide
Männer als Ge—
andte zu Lud—
wig XI. und ließ
hmsagen, „daß
ie die Zügel der
Zherrschaft in die
eigene Hand ge—
rommen und die—
sen Freunden
hres Vaters und
einigen ihrer Ver—
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