Full text: Bildersaal deutscher Geschichte

J 
eide Teile auf— 
inander ein, die 
inen, um den 
dod zu suchen, die 
inderen, um den 
“ohn ihrer Tap— 
erkeit zu finden. 
Allen sichtbar, den 
Zchild vorhaltend 
und die Lanze 
um Stoße vor— 
gestreckt, stand 
Tejas, Freund 
und Feind sicht— 
bar, vor seinem 
Schlachthaufen. 
Als die Römer 
den König er— 
blickten, meinten 
ie, der Kampf 
werde sogleich ein 
Ende nehmen, 
wenn der Führer 
ralle. Daher dran— 
jsen die Mutigsten 
in großer Menge 
auf ihnein. Lanzen 
wurden gegen ihn 
geschwungen und 
Wurfgeschosse ge— 
hleudert; aber 
standhaft fing 
Tejas mit dem 
deckenden Schilde 
alle Speere auf 
und stürzte dann 
olötzlich hervor, 
»ine Menge der 
Feinde erlegend. 
War der Schild 
voll von den darin 
jaftenden Spee— 
ren, so gab er 
hu seinen Schild— 
rägern und er— 
griff einen an— 
deren. 
„So hatte der 
Held ununterbro— 
hen den dritten 
Teil des Tages 
Jestritten. Eben 
vurde der von 
wölf Speeren 
tarrende Schild 
seinem Arme zu 
schwer, und er 
vermochte ihn 
nicht mehr nach 
Belieben zu be— 
vegen, noch die 
Angriffe damit 
zurückzuweisen. 
Filig rief er da— 
ser einen seiner 
—A 
bei. Aber er ver— 
ließ seine Stellung 
nicht, er wich nicht 
um eines Fingers 
Breite zurück, ließ 
—*&X 
— 
(bzug ver Goten nach der Schlacht am «iub 
7 
stach einem Aquarell von Fr. Roeber 
die Feinde nich 
anrücken, noch 
iehnte er seinen 
Rücken auf den 
Schild oder 
wandte er sich zur 
Zeite. Der Ge— 
rufene reicht so— 
jort einen anderen 
Schild, und der 
König vertauschte 
aUsbald den von 
Wurfgeschossen 
beschwerten 
Zchild mit dem 
neuen. Nur einen 
Augenblick blieb 
dabei seine Brust 
unbedeckt, und in 
diesem Augen— 
zlicke traf ihn ein 
Wurfspeer und 
tötete ihn auf der 
Stelle. Aber auch 
zetzt gaben die 
Goten den Kampf 
noch nicht auf. Die 
Nacht trennteend— 
lich die Kümpfen— 
den; aber an dersel— 
ben Stelle harrten 
beide Heere be— 
waffnet aus, und 
sobald am ande— 
ren Tage das erste 
Licht den Himmel 
rötete, erhoben 
sie sich wieder ge— 
geneinander und 1 
kümpften bis zur 
Nacht, trotzig ent— 
chlossen, nicht zu 
weichen, nicht zu 
fliehen oder nur 
zurückzugehen, ob— 
vohl auf beiden 
SZeiten viele Krie— 
ger erschlagen zu 
Boden sanken.“ 
Richter, Quellen— 
uch.) Endlich bat 
das letzte Häuflein 
Goten um freien 
Abzug, und Be— 
lisar gewährte ihn 
aus Achtung vor 
hrer Tapferkeit. 
Trauernd zogen 
sie mit der Leiche 
hres Königs an 
dem Römer vor— 
über s(siehe das 
nebenstehende 
Bild), nordwärts 
hin nach denAlpen, 
und verschwanden 
von da aus der 
Geschichte. 
Wenige Jahre 
nach dem Unter- 
gange der Ost— 
7 
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