Hinrichtung
Konradins von
Hohenstaufen.
das Todesurteil aus, obgleich
nur ein einziger Richter, Ro—
hert von Bari, sie schuldig
jand. Am 29. Oktober 1268
vurden sie zu Neapel, im An—
gesicht des rauchenden Vesuos,
dem Henker überliefert.
Konradin warf seinen
Handschuh vom Blutgerüst
hinab, damit er Peter von
Aragonien gebracht werde,
zum Zeichen, daßz er ihm alle
Rechte auf Sicilien übertrage.
Dann rief er: „Vor Gott
sabe ich als Sünder den
Tod verdient, hier aber werde
ich ungerecht verdammt. — O
Mutter, welches Veid bereite
ich dir!“ Diese Worte, so—
wie seine Jugend und Schön—
heit erzeugten wohl Mitleid,
iber keine Rettung. Hier—
nuf umarmte der Unglückliche
einen Freund und empfing
nieend den Todesstreich.
Nft Konrad IV., der Sohn
RX und Nachfolger Fried—
richs II, im Jahre 1254 ge—
storben war, suchte sein Bru—
der Manfred Sicilien und
Neapel dem Staufengeschlecht
zu erhalten, verlor jedoch
gegen Karl von Anjou,
den der Papst damit belehnt
hatte, 1266 Sieg und Leben.
Karl gelangte dadurch in den
Besitz des Landes, machte sich
aber bald durch grausame
Härte so verhaßt, daß seine
Gegner Konrads Sohn, den
fünfzehnjährigen Konradin,
einluden, das väterliche Erbe
wiederzugewinnen. Der Jüng—
ling beschloß, dem Ruf Folge
zu leisten, trotzdem ihn seine
Mutter unter Tränen bat,
nicht nach Italien zu gehen.
Im Herbst 1267 zog er an
der Spitze eines Heeres über
die Alpen. Wohl erreichte er
sein Königreich; aber bei B
Tagliacozzo wurde er nach befand sich das Deutsche
infünglichem Sieg von den Reich in einem Zustand größz—
Franzosen geschlagen und auf ler Zerrüttung; denn weder
der Flucht mit seinem Freunde Konrad IV., noch sein Gegen—
Friedrich von Baden gefangen genommen. Sein Schicksal war entschieden. könig Wilhelm von Holland vermochten dem Königtum irgend welches
Karl von Aniou sprach über beide Jünglinge wegen Hochverrats Ansehen zu verschaffen. Ja, die deutsche Krone war so verachtet,
her Hohenstaufsen.
sRach einer Driginalzeichnung von Ii
Allelrr.
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