KUTTENBERG, WESTPORTAL DER JAKOBSKIRCHE
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In Böhmen so gut wie in Mähren hat eine zu so eigener Art entwickelte Stadt-
gotik auch ihre Portale und Ausstattungsstücke nicht einfach als Nachahmungen
des Formenprunks der Dombauhütten gebildet. Für die kaiserzeitliche Gotik stellt
das Westportal der Jakobskirche von Kuttenberg darum eine aufschluß-
reiche Leistung dar, weil hier durch die Wahl einer Doppelpforte der Vergleich
mit kathedralen Lösungen besonders nahe gelegt wird. In ihrer einfachen Groß-
artigkeit höchst eindrucksvoll ist ferner die Lösung, die man in Brünn für das
Portal unter dem Westturm von St. Jakob fand. Auch der Baublock, dem sich die
Westvorhalle an der Stadtkirche von Eger unterordnen mußte, war, vom Ganzen
des hallengerecht zusammengefaßten Gebäudes her gesehen, wohl bearündet.