Full text: Die deutsche Kunst in Böhmen und Mähren

FTETSCHEN A. D. ELBE, SCHLOSS, BELVEDERE IM PARK 
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hier ragt das ostböhmische Bad Kukus, eine der Schöpfungen des Grafen Franz 
A. Sporck besonders hervor (S. 204, 238). Man muß freilich alte Beschreibungen 
und Stiche zu Hilfe nehmen, um sich eine Anlage noch ganz vorstellen zu kön- 
nen, die heute vor allem durch bedeutende Reste ihres Bildwerks wirkt. Das 
Spital und ein mit dem Bade verbundenes Schloß, durch das Tal der jungen Elbe 
getrennt, sind mit Hilfe einer Treppenanlage aufeinander bezogen, welche zugleich 
die Hauptachse des ganzen Parkes darstellt. Dieser verbindet die Reize eines 
natürlichen Wildgartens sehr geschickt mit solchen regelmäßiger Zentralanlagen, 
etwa der von satirischen Figuren umstellten Ringelbahn am Fluß. Im Walde ringsum 
finden sich, oft unmittelbar aus Findlingsblöcken herausgemeißelt, eindrucksvolle 
Bildwerke aus der Werkstatt Mathias Brauns. Das um 1733 in Neuwalde entstandene 
„Bethlehem‘‘ dieses Meisters mit den heiligen Riesen Onuphrius und Garinus 
gehört zum Besten, was diese Art von deutscher Parkkunst überhaupt hervor- 
gebracht hat. Von so raffinierter Scheinarchitektur wie sie etwa J. Ferdinand Schor 
im Auftrage eines Grafen Trautmannsdorff 1723 beim Gestüt Kladrub als Lust- 
garten Kaiser Karls VI. errichtete, ist nichts erhalten geblieben. Hier drang sogar 
Malerei mit täuschenden Fern-Prospekten und Scheinbalustraden in die Parkkunst 
ein. Der eindrucksvolle Terrassenraum des „Theatrons‘“ im Park des Schlosses 
Smilkau (Bez. Seltschan) ist jedoch gut erhalten. Hier ist mit der terrassierten 
Hauptachse des Parkes sogar ein Freilichttheater verbunden.
	        

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