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SG. HUFNAGEL, DIE STADT BRÜNN
dem umfangreichen Prospekt der Hauptstadt Prag (Stadtbücherei Breslau), den
wahrscheinlich Michael Peterle von Annaberg 1562 in Holz schnitt, erscheint das
gotische Wesen der Stadt kaum verändert, obwohl hier schon damals neueste
Bauten wie das Belvedere des Statthalters Ferdinand genau wiedergegeben sind.
Ein bis ins 18. Jahrhundert hinein mehrfach erneuertes Wandbild der Stadt Iglau
in deren Minoritenkirche, das die Abwehr eines hussitischen Angriffs veranschau-
licht, stellt diese alte Bergwerksstadt gleichfalls noch in altertümlich überhöhter
Draufsicht dar. Mit einem Bilde von Znaim dagegen, das der Olmützer Buchmaler
Wolfgang Fröhlich um 1524 dem von ihm prächtig ausgeschmückten Pergament-
kodex seiner Stadtrechte einfügte, hat dieser Künstler schon eine der Ansichten
gegeben, wie sie in der jüngeren Neuzeit allgemein üblich geworden sind. Auch
der Antwerpner Maler Georg Hufnagel, den Rudolf Il. 1590 für Böhmen gewonnen
hatte, verfuhr bei seiner Ansicht von Znaim nach dem gleichen System. An Klar-
heit und Kraft der Auffassung ist ihr jenes Gesamtbild von Brünn ebenbürtig,
das Hufnagel 1617 ebenso wie das von Znaim für Braun-Hogenbergs großen
Städte-Atlas in Kupfer stach. Hier ist nun, von Südosten her gesehen, eine Stadt
im Tale dargestellt, die mit dem einheitlichen Ring ihrer Befestigungen auch noch
den erhöhten Dombau des Stifts von St. Peter und Paul umfaßte. Die landesfürst-
liche Burg auf dem Spielberg aber, welche seit dem 14. Jahrhundert nicht mehr
als Residenz diente, blieb schon außerhalb dieser Umwallung. Vor Beginn des
Dreißigjährigen Krieges bot sich auch Brünn noch als ausgesprochen bürger-
liches Gemeinwesen in den Aufbauten seiner Ansicht vor allem als Werk der
kaiserzeitlichen Gotik des Landes dar, Diese hatte den Stadtplan des 13. Jahr-
hunderts mit Bauten einer so großzügigen Repräsentation zu füllen begonnen,
daß die Bürger Brünns bis ins 16. Jahrhundert hinein mit deren Vollendung und
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