Full text: Für Bauplatz und Werkstatt / Mitteilungen der Kgl. Württemberg. Beratungsstelle für das Baugewerbe (Jg. 1906, Bd. 1, Heft 1/12)

— 
Arbeiterhäuser für Pfullingen 
irgendwie möglich, untergeordnete Räume wie Küche, Speise— 
kämmer, Treppenhaus an die weniger günstige Seite des 
hZauses verlegen. Ist die Lage der einzelnen Räume bestimmt, 
so muß man jedes Zimmer für sich seiner Bestimmung ent— 
sprechend durcharbeiten. Dies geschieht am besten dadurch, 
daß man die Hauptmöbel, die in dem betreffenden Raum 
unterzubringen sind, in den Grundriß einzeichnet. Dadurch 
hat man die Garantie dafür, daß die Bemessung der Pfeiler 
richtig wird. Unterläßt man diese Maßnahme, so bekommt 
man schablonenhaft aussehende Räume, in denen es minde— 
stens sehr schwer, häufig sogar ganz unmöglich ist, die 
nötigen Möbel unterzubringen, weil die Wände viel zu 
häufig unterbrochen sind, und die Pfeiler infolgedessen zu 
kurz ausfallen. Ganz besonderes Augenmerk hat man 
auf die Anbringung der Fenster und deren Bemessung 
nach höhe und Breite zu richten. Als Hauptgrundsatz ist 
hier aufzustellen, daß man die Fenster wenn möglich an 
eine Wand oder eine Ecke des Zimmers zusammenziehen 
soll. Erstens ist bei dieser Anlage die Beleuchtung des 
Kaumes die angenehmste, zweitens werden die Umfassungs— 
wände nicht durch viele Fenster in kleine Pfeiler aufgelöst, 
mit anderen Worten, man bekommt in solchen Räumen 
große Wände, an denen man Möbel in richtiger Weise auf— 
stellen kann. Die Fenster sollen möglichst hoch geführt werden, 
Prof. Th. FSischer, Architekt. 
denn gerade das oben einfallende Licht ist für die rückwärts 
liegenden Teile des Zimmers von großer Wichtigkeit. 
(Fortsekung folgt.) 
XA die Bevölkerung des Echaztales 
— ba Pfullingen sucht ihren Unter— 
iü f halt zum großen Teil in den Fa— 
für Pfullingen. an ohne aber die frühere 
Tätigkeit des Ackerbaues ganz aufgegeben zu haben. So ist 
das Wohnbedürfnis von dem einer reinen Industriegegend 
vesentlich verschieden, indem Stall, Tenne und Hheuboden zu 
den vom Arbeiter verlangten Räumen noch dazu kommen. 
Dft mag es auch geschehen, daß ein derartiger Arbeiter— 
Zauer sich den Erwerb eines eigenen Hauses dadurch er— 
eichtert, daß er eine zweite Familie etwa im oheren Stock 
zur Miete nimmt. 
Um den Baulustigen zu helfen und zugleich um eine 
gewisse Bauart abzuschneiden, deren Mangel an Nettigkeit 
die schöne Gegend zu verunzieren geeignet ist, hat herr 
Privatier Couis Laiblin in Pfullingen einige Typen für 
Jauspläne der angedeuteten Art von herrn Professor 
CTheodor Fischer in Stuttgart anfertigen lassen, welche er 
den Baulustigen kostenlos zur Verfüqung zu stellen beab— 
sichtigt. 
— 
— 
4 
bndse 
22222 —— 
GA 
—E 7 
11 — 
—— 
— 32 
u⸗ 
4 
Wr⸗ 
A 
O 
Tm mar 
Zzimmer 
Woahn Anmne⸗ 
* 
— 
— — — 
Arbeiterhäuser für Pfullingen. Prof. Th. Fischer, Architekt. 
s6
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.