maßen den Kern des
Straßenbildes ausmacht,
besonders liebevoll durch⸗
gebildet werden.
Während bei den
bisher besprochenen Bei—
spielen stets darauf Be—
dacht genommen werden
muß, daß das Haus mit
seiner nächsten Umgebung
eine gute Gruppe bildet,
ist bei freistehenden häu—
sern mehr darauf Rück—
sicht zu nehmen, daß
dieselben eine in sich
abgerundete, geschlossene
Wirkung ohne allzugroße
Betonung irgend, einer
Seite bekommen, wobei
es jedoch immerhin zu—
lässig erscheint, die eine
oder die andere Seite ent—
sprechend ihrer Lage oder
den dahinter liegenden
Zimmern etwas reicher zu
gestalten.
Bei allen Gebäuden
erheischt besonders die
Ausbildung des Daches
sorgfältiges Studium. Beim
sstraßenhaus wird als
hauptfrage zu entschei⸗
den sein: Was soll an
die Straße, der Giebel
oder die Traufkante? Für
die Entscheidung dieser
Frage kommen zunächst
innere Gründe zur Er—
wägung, außerdem wird
der Entschluß aber auch
beeinflußt durch die Um—
gebung des hauses und durch seine Höhe im Vergleich zu
der der Nachbarhäuser. Wird ein haus ohnedies schon
höher als seine Umgebung, und hat man das Bedürfnis,
diese Höhenentwicklung etwas zurückzuhalten, so wird man
die Traufkante parallel zu der Straße legen. Ist der Fall
umgekehrt, so kann man durch das Aufsetzen des Giebels
dem haus eine stattlichere
Erscheinung geben. Die
Bemessung der Neigung
der Dachfläche, die eines—
teils abhängig ist von dem
gewählten Eindeckungs-
material, wird auch be—
einflußt von der Breite der
Straße. Im allgemeinen
wird man an schmalen
Straßen den Dächern, die
mit der Craufkante parallel
zu dieser laufen, eine stei⸗—
lere Neigung geben, als das
Material bedingt, weil sie
andernfalls gar nicht mehr
in die Erscheinung treten
würden. In der Gestal⸗
tung des Daches soll sowohl
bei Straßenhäusern als bei
Candhäusern die größte
Tinfachheit herrschen, eine
Grundregel, die man da—
hin noch erweitern kann:
je kleiner das haus, desto
rinfacher das Dach. Alle
Durchbrechungen der Dach⸗
fläche sollen durch möglichst
einfache Ausbildung ihrer
Detailform die Ruhe der—
jelben so wenig als mög—
lich stören, aus dem gleichen
Grund ist auch verschiede—
nes Eindeckungsmaterial
an ein und demselben Bau
tunlichst zu vermeiden.
Die Wahl des Mate—
rials für die Ausführung
eines Hauses ist selbstver⸗
tändlich von größtem Ein—
fluß auf die Gestaltung des
Tntwurfes. Man muß sich deshalb von vornherein klar dar—⸗
iber sein, soll das Haus in Werkstein, soll es in Backstein ver⸗
outzt oder soll es in Werkstein und Verputz hergestellt werden.
Unter allen Umständen soll man es unterlassen, die Formen
des Werksteinbaues in Verputz zu imitieren, wie man über—
haupt jeden Versuch unterlassen soll, durch Verwendung von
Orof. Paul Schmohl und Georg Stähelin, Architekten, Stuttgart.
Einfamilienhaus in Brückenau.
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