Fenstergruppe mit Blumenbrett im Giebelfeld des Ravensburger Landhauses.
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rauhem Zementverputz, der übrige Bau ist grau verputzt, Das haus szeigt die charakteristischen Eigentümlichkeiten
zie Fensterumrahmungen sind aus weißlichem Sandstein, die des schwäbischen Fachwerkbaus, ein Geschoß ist über das
däden und das Fensterholz weiß, die Fenstergruppe mit andere vorgekragt. Es ist nur schade, daß das ganze haus
Zlumenbrett im Giebel dunkelbraun gestrichen, das Dach mit Putz überzogen wurde, denn unter dieser hülle befand
nit roten Biberschwänzen einaedeckt. ich jedenfalls ein schönes, reiches holzfachwerk. Vornehm
ind einladend zugleich wirkt die schöne halle mit den holz—
irkaden. Durch diese Auflösung des Untergeschosses kommt
»as darüberliegende geschlossene Haupt- und Wohngeschoß
erst recht zum Ausdruck.
Bescheidenere Verhältnisse verrät das andere Haus aus
kndersbach, hat aber dafür wieder seine eigenen Reize:
m Erdgeschoß ein stattlicher, rundbogiger Kellereingang mit
iner schöngemusterten, verdoppelten Türe, links von der
sauseingangstüre, rechts von der Stalltüre flankiert, daran
inschließend eine Fensterreihe mit farbigen Klappläden, vor
en Fenstern ein kleines Gärtchen. In der Mitte des Ober—
geschosses zieht sich wie ein breites Band eine Fensterreihe
nit Klappläden durch. Dieses einfache Haus kann uns seine
janze Geschichte erzählen. Es scheint einmal vergrößert
vorden zu sein, wie an dem mittleren Giebelfeld zu ersehen
st. Dabei wurde auf der linken Seite eine originelle erker—
irtige Erweiterung angebaut.
hier kann man so recht den Unterschied eines Anbaues
ius alter Zeit gegenüber heutigen studieren. Während sich
nieser Anbau in gleichem Material und gleicher Bauart
hne Störung dem alten angliedert und durch die malerischen
inhängsel seinen Reiz noch erhöht, wird heutzutage leider
neistens ohne irgend welche Rücksichtnahme auf den alten
Zestand aus einem ganz anderen Material, ohne jeden
)ersuch einer Vermittlung das Neue hinzugefügt. Dies kann
tiemals zu einem schönen, harmonischen Eindruck führen.
ks hinterläßt das gleiche peinliche Gefühl, wie wenn man
»inen jungen, ungezogenen Sohn seinen alten, erfahrenen
ZRater brutal behandeln sieht.
Jerantwortl. Schriftleiter Prof. Paul Schmohl, Vorstand der Beratungsstelle für das Baugewerbe; Druck und Verlag von Carl Grüninger,
beide in Stuttgart. — Für die Bezieher des Gewerbeblattes aus Württemberq unentaeltlich. Im Buchhandel in Halbiahrsheften M. 3.50 jährlich.
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