nufgaben und wird
inwillkürlich als
Muster und Vor—
dild für die bür—
gerlichen Bauten
betrachtet werden.
Es gilt deshalb
bei einem solchen
Zau erst recht, das
Zestmögliche zu lei⸗
ten, zugleich aber
auch, die modernen
Errungenschaften
in Einklang zu
bringen mit der
ortsüblichen Bau—
weise, daß sich das
Neue ohne 5wang
dem alten Be—
tand einfüge und
doch Fingerzeige
für eine Fortbil⸗
dung gebe. Der Er⸗
hauer einer Schule,
der mit wenig Mitteln zu rechnen hat, muß in erster
Cinie Geschmach in der Verwendung seiner Materialien
zeigen. Und bei uns zu Lande wirkt eben immer am besten
und freundlichsten ein heller Verputz mit einem schön—
geschuppten, in den
Farben warmen
Ziegeldach. — Die
zchule sollte, nächst
lirche und Rat—
daus, eine ge—
vählte und sich aus⸗
eichnende Lage er⸗
salten. Die innere
Ausstattung sei ein⸗
fach, gediegen, in
ichten Farben ge⸗
jalten, die im
Anstrich der Tü—
ꝛen, Bänke und
)es übrigen hHolz-
verks ausgespro⸗
hene Kontraste fin⸗
den. Namentlich
sollte aber mit je—
ner Unsitte des holz⸗
farbigen, schmu—
zigbraunen An—
trichs mit Imita⸗
tion der Maserung
gebrochen werden.
Das Schulhaus
oll ein Heim der
Jugend sein. Wie
diese froh und hei⸗
ter das Leben an—⸗
sieht, so soll auch die
Schule in die Welt
blicken, heiter, an⸗
pruchslos, unge⸗
zünstelt, gediegen,
nicht düster, lang—
weilig, schablo⸗
nenhaft, gedan—
zenarm und ge—
schmacklos. Denn
unmerklich, aber
icher wirkt der
tindruck, den ein
hebäude macht,
iamentlich auf die
eicht empfindliche
deele des Kindes
ein. Ein Schul⸗
hausbau, der nicht
nur den rein ma⸗
teriellen und prak⸗
tischen Anforde⸗
rungen entspricht, ist daher auch von einer nicht zu unter—
chätzenden ethischen Bedeutung. Das Kind, das die ersten
Jahre seines Lebens in einer heiter anmutenden, sauber
ind hell gehaltenen, anspruchslos, aber gediegen ge—
auten Schule ver⸗
ringt, muß da—
on sicher einen Ge⸗
vinn fürs ganze
'eben mitnehmen,
elber zu Reinlich—
zeit und Gediegen⸗
seit unbewußt er⸗
ogen werden. Ein
zau von stumpfer
Farbe, schablonen⸗
saft in Grundriß
ind Ansicht macht
jleichgültig und
tumpft das Gefühl
ib, während ein
reundliches, ori⸗
zinelles Bauwesen
erfrischend und be⸗
ebend wirkt. —
Nan kann eigent—⸗
ich kaum genug
un, den Kindern
ie Schule recht
raut und anhei—
nelnd zu machen,
aß sie hier wenig⸗
tens die rechte
Jugendfreude ge—
utttn
Zathaus und Schulhaus in Bach-⸗-Altenberg.
Architekt: Baurat Knoblauch, Stuttgart.
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e
lordseite. Schulhaus in Weiler bei Blaubeuren von Oberamtsbaumeister Feil in Blaubeuren. Südseite.
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