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Kirche in Wangen (Stuttaart). Lageplan und Zustand vor dem Umbau.
lich mehr in die Augen, als dies in der Natur draußen
der Fall ist.
Möge über dem Kirchlein, nachdem es den kritischen
Wendepunkt des Umbaus so glücklich überstanden hat,
auch jetzt, nachdem sein Dorf zu einem Teil der Großstadt
geworden ist, ein glücklicher Stern walten, der das har—
nonische Bild vor der Gefährdung und Entweihung durch
ücksichtslose Bebauung schützt. Mögen die maßgebenden
zehörden schon jetzt, solange es noch Zeit ist. ein wach—
ames Auge hierauf haben.
Wir haben dieses Beispiel auch namentlich deshalb
gezeigt, weil man daran sehen kann, wie der Baumeister
uuch bei der scheinbar undankbaren Aufgabe eines Um—
»aus sein Können und Feingefühl deutlich zeigen kann,
ind daß gerade bei ünderungen an Landkirchen, aber
nuch bei Neubauten von solchen, der Architekt sich selbst
eschränken und von städtischen Vorbildern absehen muß.
Als Beispiel eines Neubaues für eine Landkirche liegt
die Kirche in Altenstadt bei Geislingen vor uns, die unter
Zenutzung des alten Turmstumpfes auf dem Platz der
ilten Kirche von den Architekten Professor P. Schmohl &
b. Stähelin in Stuttgart erbaut wurde. Unser Bild gibt
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isernen Tor
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mehr Beachtung verlangen. Aber eben weil die Kirche
für sich gar keinen Anspruch auf Bedeutung erhob, wirkte
sie so fein in der Landschaft und mit dieser zusammen,
eigentlich wie etwas ganz Selbstverständliches.
Das Wachstum der Bevölkerung maächte sich aber
allmählich fühlbar und dem Bedürfnis nach Raumver—
größerung mußte Rechnung getragen werden. Dies war
der gefährliche Punkt, der schon manchem alten Bau ver—
hängnisvoll wurde. Außerdem galt es, dies und jenes
den Anforderungen der Neuzeit entsprechender zu gestalten,
wie 3. B. die Verlegung der Treppen zu den Emporen
ins Innere, bessere Beleuchtung u. a. m. Und doch sollte
der alte Charakter des Baues und des ganzen Land—
schaftsbildes gewahrt bleiben, fürwahr keine leichte Auf—
gabe für den Architekten, diese scheinbaren Gegensätze zu
einer guten Lösung zu bringen. Mit großem künstlerischem
Takt und Unterordnung unter das Ganze haben die
Architekten Böklen & Feil in Stuttgart diese heikle Auf—
zabe gelöst und die praktischen Anforderungen erfüllt, ohne
dem Gesamtbild und der charakteristischen Erscheinung des
Zaues Eintrag zu tun. Unsere Abbildungen zeigen in
oerspektivischen Bildern den Blick von ohen und von unten, auf
dieser Seite
oben den al⸗
ten Zustand
vor dem Um⸗
hau, daneben
die umge—
bdaute und
vergrößerte
kirche. Die
ODeränderun⸗
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Hrundrik der Empore nach dem Umbau.