damit kein Wer—
fen eintreten
kann. Bei mas
siven, insbeson⸗
dere Eisenbeton⸗
dechen können
zwei Wege ein—⸗
geschlagen wer—⸗
den. Entweder
ein Holzfußboden
in Asphalt ver—
legt oder Lino—
leum auf Kork⸗
estrich hiebeimuß
letzterem Gelegen⸗
heit gegeben wer
den, auszutrock⸗
nen, ehe das Lino⸗
leum aufgeklebt
wird, was bei
feuchtem Wetter
einige Wochen
dauern kann.
Wird diese Regel
nicht beachtet, so
erhält das Lino⸗
leum Blasen und
muß wieder entfernt und frisch aufgeklebt werden. Sind
genügend Mittel vorhanden, so kann man beide Kon—
ttruktionen vereinigen und buchenes Parkett II. Wahl in
Asphalt mit Linoleum belegen. — Vor den Steinholzfuß-
böden für Schulen muß gewarnt werden, da sie einmal
kein gutes Aussehen haben und über ihre Dauerhaftigkeit
noch kein abschließendes Urteil abgegeben werden kann.
Bemerkt mag noch werden, daß in Landorten, in denen
Rinder mit genägelten Stie⸗
feln zur Schule gehen, ein
holzfußboden stets dem Lino⸗
leum vorzuziehen ist. — Für
die Gänge, namentlich in
größeren Schulen, sollte Lino—
leum gewählt werden, da
dadurch ein Stören des Unter⸗
richts verhindert wird. Ter—
razzobelag und Steinzeugplat
ten verursachen zu viel Lärm.
Aus der guten
alten Zeit
hoölzer⸗
nes Grab—
kreuz.
* 4
Huf alten länd⸗
lichen Friedhöfen
ist das hölzerne
Grabkreuz viel
häufiger anzutref
fen als das aus
Schmiede- oder
gar aus Guß—
eisen. Meist ist es
schlicht schwarz ge
strichen und mit
einigen goldenen
Ornamenten ver⸗
ziert. Es steht
dann eins wie
das andere viel—⸗
fach in ganzen
Keihen neben—⸗
einander. Die
Erfindungsgabe
des Dorfschrei⸗
ners war nicht so
zroß, als daß er ohne ganz besondere Gründe sich immer
wieder um neue Formen bemühen zu müssen geglaubt hätte.
Und gerade dieses unbekümmerte Nebeneinanderstehen
zleicher Formen hatte, weil eben die Einzelform gut war,
zieles für sich. Ein gewisser feierlich starrer Zug liegt über
inem mit solchen Kreuzen geschmückten Gräberfeld und eine
chlichte, sich nirgends vordrängende Trauer spricht zu uns.
Erst als diese anspruchslose Grabmalkunst nicht mehr
dem „Bedürfnis der Neu—
zeit“ gewachsen war, d. h.
seit die Industrie mit ihren
blendenden Erzeugnissen den
dörflichen Geschmack ver—⸗
wirrte, schwanden die Holz⸗
kreuze immer mehr und
mehr von unseren Kirch⸗
höfen, schwand mit ihnen
die Ruhe und machten sich
großsprecherische Fremdlinge
breit.
Aber die Kunst des
Schreiners braucht sich nicht
immer so anspruchslos zu
geben. Sie ist wohl im stande,
reichere Wirkungen zu ent—
falten. Das beweisen zu
können, haben wir im heu—
rigen Bauhandwerkerwett—
bewerb, wie für die Schlosser
(ogl. Ur. 12/1910), so auch
für die Schreiner ein reicheres
Grabkreuz als Aufgabe ge—
stellt. Wir bringen heute
die Unterlage zu dieser Auf⸗
gabe auf der Rückseite zur
Abbildung und wollen damit
auch durch Bauplatz und Werk⸗
statt wie durch den Wett—
bewerb die Anregung geben,
daß hie und da wieder ein—
mal ein Schreiner es mit
seiner Kunst auf dem Fried⸗
hof versucht.
Südliche
Ansicht.
dbringen wir für diesmal das
Bild eines Bergkirchleins
Es ist nicht „viel dran“, aber
vielleicht gerade deshalb
spricht es so angenehm zu
uns. „Das Einfach-Schöne
soll der Kenner schätzen, Ver—
ziertes aber spricht der Menge
zu,“ sagen wir uns hierbei
gern mit Goethe. Wird das
HVerzierte gar zum Gezierten,
so sollte das auch die große
Menge spüren. Aber wie
wenig Gefühl herrscht heute
für geschmackvollen Sierat,
wie viel weniger erst recht
für das „Einfach-Schöne“!
Oder ist das abgebildete
Kirchlein etwa nicht doch zu
einfach?
—AV
Berakirche.
7]