Vorderansicht.
ein Giebel wirken kann, wenn er an der rechten Stelle
steht — vielleicht als Abschluß einer Straße oder eingerahmt
von alten hohen Bäumen —, der wird aus künstlerischen
Gründen die Wichtigkeit der Platzwahl zugeben. Aus—⸗
chlaggebender aber als künstlerische Erwägungen sind für
die Stellung des Schulhauses natürlich die Rücksichten auf
die Lage zur Sonne, auf die herrschenden Windrichtungen,
auf das Vorhandensein von Wasser, auf die Zugänglich—
keit vom Dorf aus, kurz, es sind viele praktische Über—
legungen, die auf dem Papier allein nicht recht ausgeführt
werden können, die vielmehr an Ort und Stelle und in
Gemeinschaft mit den Ortskundigen in aller Kuhe an—
gestellt werden müssen.
Das in der heutigen Nummer gezeigte Beispiel eines
Schulhauses für eine Teilgemeinde ist in derartig enger
Fühlung mit den Beteiligten entstanden. Die immerhin
beschränkten Mittel von 18-20000 Màk. ließen die Aus⸗
messungen auf das knappste wählen. Besondere Schwierig-—
keit bereitete es, über dem Erdgeschoß, das nur eine Klasse
enthalten sollte, die nötigen Räume für eine Lehrerwohnung
zu gewinnen, ohne das hHaus allzusehr nach der Höhe hin
zu steigern. Das Nebenzimmer im Erdgeschoß, das bei
der Kleinheit der Schule auch durch einen Lehrmittelschrank
hätte ersetzt werden können, wurde deshalb etwas größer
als unbedingt nötig angenommen, zugleich aus der Ab—
sicht heraus, dem Gemeinderat für seine Sitzungen ein ihm
disher fehlendes CLokal zu bieten
gJimmer
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J
13,65 —*22
Crdgeschoß
Seitenansicht.
Das Äußere ist in einem gelbgrauen huß das Dach
nit Biberschwänzen geplant. Durch das Überkragen des
beren Stockwerks und das Sichtbarlassen der Balkenköpfe
vird eine ebenso wirksame als billige ornamentale Teilung
im hauskörper erreicht, die überdies an überkommene
zauformen anklingend sofort dem Ganzen ohne Übertrieben⸗
seit etwas Ländliches und heimatliches verleiht. Das
undbogige Tor, das ähnlich wirken soll, ist der einzige
Teil am haus, an dem ein ausgesprochenes Ornament vor⸗
jesehen ist in der Absicht, daß dieses wenige Ornament
nmitten der übrigen Schlichtheit um so reizvoller in die
krscheinung treten soll.
Ausstellung kirchl. Kunst Schwabens.
Die von der K. Zentralstelle für Gewerbe und handel
n der Zeit vom 1. August bis 15. Oktober d. J. geplante
Ausstellung kirchlicher Kunst Schwabens dürfte auch für
insere Leser viel des Interessanten bringen, worauf schon
etzt hinzuweisen sich verlohnt. Die Ausstellung, die sich
n eine kunstgewerbliche, vom K. Landesgewerbemuseum und
n eine baukünstlerische, von der Beratungsstelle für das
zaugewerbe vorbereitete Abteilung gliedert, wird in der
sauptsache die König Karl-Halle im Landesgewerbemuseum
ind die RKäume des dem Museum gegenüberliegenden neuen
Jusstellungsgebäudes füllen.
Es ist natürlich, daß der Grundgedanke, dem die Be—
ratungsstelle ihre Entstehung verdankt und der sie bei allen
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7
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Zimmer
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