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und Weru
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Mitteilungen der Beratungsstelle für das Baugewerbe
herausgegeben von der Königl. Zentralstelle für Gewerbe und handel
6. Jahrgang.
Stuttgart, September 1911. 7 Nummer 9.
Eine Kirchenerneuerung.
Dem in der
letzten Nummer
wiedergegebenen
Entwurf des Archi⸗
tekten Martin El⸗
säßer zu einer
aleinen Kirche in
kodt lassen wir für
diesmal einen Ent⸗
wurf folgen, der
von den Stuttgar⸗
ter Architekten Th.
Dolmetsch und
Prof. F. Schuster
für die Wieder—
herstellung einer
aͤlteren, ähnlich
großen Kirche zu
Kiet, OA. Vaihin⸗
gen a. d. E. ange⸗
fertigt wurde. Diese
kirche gehört wie
o viele noch in un⸗
serem Lande zu
jenen Bauten, die,
ohne ausgeprägte
stilistische Merk⸗
male zu tragen,
ohne allzu ausge⸗
Pprochen romanisch,
zJothisch oder sonst
rinerStilepoche an⸗
gehörig zu sein,
doch für den Nach⸗
fühlenden so viel
zünstlerische Reize
hergen, daß es
manchem uͤber⸗
haupt gewagt er⸗
scheinen mag, hier
mit Erneuerungen
und Umbauten ein⸗
zugreifen. Am ver⸗
fehltesten dürften
aber die Neubau⸗
tlen gewesen sein,
die man unter dem
zwang der Vor—⸗
tellung, alles kirch⸗
*
tlirche in Riet, OA. Vaihingen a. Enz. Wiederherstellungsbauten
oon Architekt Th. Dolmetsch und Professor F. Schuster, Stuttgart.
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liche Bauen müsse
inistilistischen, vor
allen in gothischen
Formen geschehen,
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unternahm. Denn
da man gewöhn⸗
lich, um möglichst
echt zu wirken, im⸗
mer die reifsten und
charakteristischsten
gormeneines Stiles
wählte, der Keiz
abersolcher Kirchen
wie der in Kiet ge⸗
rade in ihrer,Stil⸗
losigkeit“ liegt,
trug man nur all⸗
zuleicht einen Miß⸗
aͤlang dort hinein,
wo vorher alles,
wie ein Volkslied,
eine zwar schlichte
aber gemütreiche
Melodie hatte.
Das Nachahmen
alter Stile ist es
nun nicht allein,
was uns wie eine
Täuschung erscheint.
In weit höherem
Naße liegt erwohl
darin, daß bei der
Nachahmung alter
Vorbilder wegen
der meist nur
knappen Mittel an
Stelle der alten
Bediegenheit ge⸗
wöhnlich eine flüch⸗
tige Ausführung,
an Stelle des alten
Keichtums Slitter
und Tand treten.
Und nirgends offen⸗
bart sich diese Täu⸗
schung mehr als
bei Erneuerungen,
also dann, wenn
FI