ie hier der Suß—
gängerverkehr
durch den Lau—
bengang allmäh—⸗
lich in eine andere
Kichtung über—
zgeführt wird, das
ist eine Lösung,
die die Nachteile
der vorspringen—
den Ecke aufhebt
und die der Be—
achtung wert ist.
Nicht weniger in⸗
teressant sind ei⸗
nige aus dieser
Cosung entste⸗
hende andere
kinzelheiten des
Brundrisses. So
beachte man, wie
geschickt z. B. der
Eingang zu der
Wirtschaft gelegt
ist! Die Tür zu
ihr lockt den, der die Straße heraufkommt, schon lang,
und wer einmal im Laubengang steht, wird sich schwerlich
wieder aus dieser halben Sackgasse auf den rechten Weg
finden.
Das Erdgeschoß, das neben der Wirtschaft noch ein
Tadengeschäft und die jeweils zugehörigen Nebenräume
enthält, zeigt ein trotz aller Kompliziertheit des Programms
mit gutem Gelingen durchgeführtes Bemühen, dem Grund—
rißß eine geschlossene Kechteckform zu geben, ein Bemühen,
das sich im Aufbau immer lohnt. Das beweist hier das
einfache große Satteldach, das in technischer wie auch in
schönheitlicher hinsicht immer einwandfreier ist, als ein
ogenanntes „malerisches“ Dach. Die anspruchslose Gliederung
der hauswand in den bei—
den oberen Stockwerken ist
die natürliche Folge des
Programms, das fuͤr diese
Heschosse einfache Woh—
nungen forderte, so daß wir
auf die Wiedergabe dieser
Heschoßgrundrisse verzichten
konnten.
Besondere Beachtung ver⸗
dient noch, daß bei der
Planung des hauses, wie
es eigentlich selbstverständlich
sein müßte, auch hof und
Harten nicht vergessen wur⸗
den, denn auch sie tragen
zu der günstigen oder un—
zünstigen Erscheinung eines
hauses ganz wesentlich bei.
Und gerade in der Stadt
verdient das kleine Stück
Tand, das hier für Hof
und Garten gewöhnlich
übrig bleibt, besonders
liebevolle Beachtung des
Entwerfenden. Es ist ein
ODerdienst der Lehrer der Kgl.
Zaugewerkeschule, daß sie
ihren Schülern das nötige
Derständnis auch für diese
Dinge mitteilen und so
den Sinn fürdas Ganze
pecken.
Orts⸗
bebau—⸗
ungen.
Der kurzen
Ausführungüber
„Ortsbaupläne“,
die wir in der letz⸗
en Aprilnummer
zrachten, lassen
vir heute weitere
Ausführungen
uinseres Sonder⸗
achverständigen
nOrtsbaufragen
folgen. Diese nach⸗
folgenden
„Grundsätze“ sind
wie der vorge⸗
nannte Aufsatz
einer Schrift ent⸗
nommen, die un⸗
ser Mitarbeiter
iber Vorbereitung und Aufstellung von Ortsbauplänen im
Juftrag der Beratungsstelle für das Baugewerbe ver—⸗
aßt hat und die demnächst erscheinen wird.
1. Allgemeines. Es kann sich bei kleineren und
nittleren Orten nicht darum handeln, wie an einzelnen
ztellen von Großstädten einen monumentalen Aufbau ganzer
ztraßenzüge und Plätze durchzuführen. Vielmehr wird man
anach streben müssen, unter Knlehnung an das Gelände
ind die sonstigen örtlichen Bedingungen Straßen und Platz-
s»sungen zu finden, die bei aller praktischen Brauchbarkeit
twas Eigenes, Persönliches an sich haben. Dies wird man
im so sicherer erreichen, je mehr man den besonderen Ver⸗
ältnissen Rechnung zu tragen und ein Arbeiten nach
fremden Mustern zu vermei⸗
den weiß.
2. Straßen und Plätze.
Die Festlegung der Haupt—
traßenzüge muß den Bedürf⸗
nissen des Verkehrs ent⸗
prechen, derart, daß man
zeispielsweise von der Mitte
oder sonst wichtigen Punkten
eines Orts bequem nach den
Jußenquartieren, nach dem
Zahnhof, nach den Nachbar⸗
orten gelangen kann. Stets
nuß man sichfragen: „Welche
HPunkte unseres Ortes und sei⸗
aer Umgebung werden früher
oder später der bequemsten
Derbindung bedürfen?“
In der Regel entstehen,
pom Ortsmittelpunkt aus⸗
trahlend, die Hauptverkehrs⸗
traßen, welchen dann er—⸗
ahrungsgemäß der Geschäfts⸗
erkehr folgt. Zwischen diesen
Jauptstraßen bleibt Raum
ür ruhigere, dem Wohnbe⸗
dürfnis mehr entsprechende
ztraßenzüge. Damit ergibt
ich ganz von selbst, aber na⸗
ürlich in größter Mannig—
'altigkeit, eine Art Zonen⸗
ꝛinteilung bei größeren
ztädten. wobei man in den
Wohn- und Geschäftshaus, Straßenansicht.
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he elm
Getmost - Gagr
orAum
Vohn⸗ und Geschäftshaus, Erdgeschoßgrundriß.
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