Full text: Für Bauplatz und Werkstatt / Mitteilungen der Kgl. Württemberg. Beratungsstelle für das Baugewerbe (Jg. 1917, Bd. 12, Heft 1/12)

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Kleinhaus mit kleiner Landwirtschaft. 
Uber Baustoffe und Bauteile des 
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NHNachdem der Bauplan für ein Kleinhaus endgültig 
festliegt, ist es gut, die Ausführungsart desselben, d. h. die 
ämtlichen nötigen Baustoffe und Bauteile, wie die gesamte 
nnere und äußere Ausstattung zu bestimmen. 
Dazu dient am besten die Aufstellung von Baustoff⸗ 
ind Ausstattungslisten, die nach der Keihenfolge eines im 
heiste vorgenommenen Rund⸗ 
gangs vom Keller bis zum Dach⸗ 
raum in dem zu erbauenden 
hause vorzunehmen ist. Die Liste 
oll so einfach und klar verständ⸗ 
lich sein, daß der Bauherr und 
ei es der einfachste Mann und 
dessen Frau sie verstehen, be⸗ 
urteilen und sie auch mit dem die 
bollständige Ausstattung wieder⸗ 
gebenden, gut lesbaren Plan ver⸗ 
gleichen können. Je nach Be— 
dürfnis werden dabei ländliche, 
vorstädtische oder städtische An⸗ 
prüche zu befriedigen sein. — 
Es ist ratsam, bei allen 
Teilen der Listen zuerst die Min⸗ 
destansprüche, d. h. das unum⸗ 
zänglich Notwendige aufzuzeich⸗ 
nen. Der Baumeister mit feinem 
hefühl für Zweckmäßigkeit und 
zchönheit wird aber noch im 
Kahmen der Mittel ein Übriges beifügen, was etwa unter 
dem Sammelwort „Erwünschtes“ zusammengefaßt werden 
zann. Die gemeinsame Besprechung solcher mit gewissem 
spielraum aufgestellten Listen ist von größtem Wert, wenn 
sie auch meist mit einem Vergleich zwischen den beiden 
Teilen, dem Bauherrn und Baumeister endigen, ähnlich 
wie dies auch bei der Planbesprechung oft zu gehen pflegt. 
Die Aufgabe des Baumeisters wird wohl oft durch 
Streichungen seiner Vorschläge oder durch besondere 
Wünsche erschwert, aber ein tüchtiger, anpassungsfähiger 
Baumeister wird diese Schwierigkeiten überwinden. Und 
e tüchtiger er ist, desto besser wird er die Gegensätze der 
nschauungen in der Husführung zur gewünschten Einheit 
zusammenfügen können. 
Leider werden bis heute in der Wahl der Baustoffe 
und Bauteile fürs Außere und Innere der Kleinhäuser 
immer noch Fehlgriffe gemacht, die nicht nur das Neu⸗ 
bauen verteuern, sondern auch die Unterhaltung der 
betreffenden Bauten. Das bedeutet für den Besitzer eine 
doppelte und dauernde Mehrbelastung. Man werde sich 
doch einmal darüber klar, daß die richtige Wahl der 
Baustoffe sehr wesentlich die Dauer eines Bauwesens 
mitbestimmt, wie dessen Er—⸗ 
stellungs- und Unterhaltungs⸗ 
kosten beeinflußt. Ganz das⸗ 
selbe gilt von der Wahl der 
einzelnen Bauteile bezüglich deren 
Abmessungen und Sicherheit. 
Für diese Wahl sind durch unsere 
neue Bauordnung sogar Wege 
zu billigem Bauen angezeigt, die 
jedoch wenig beschritten werden. 
Der furchtbare Krieg hat 
uns eine Verschiebung aller Werte 
gebracht und wird auch das 
Bauen und Wohnen in diesem 
ssinn nicht unberührt lassen. 
Die Knappheit von mancherlei 
Baustoffen und Arbeitskräften 
hatte eine Preissteigerung zur 
Folge, die auch nach demKrieg noch 
anhalten wird und der nur mit 
dem bewußten Willen der Rück⸗ 
kehr zur Einfachheit und zum 
Wesentlichen bei vielen Dingen des Alltags entgegengetreten 
verden kann. Dieser Wille läßt uns hoffen, auch im 
Zauen dem Wesentlichen größte Beachtung zu schenken und 
die Teuerung durch Einfachheit und Sparsamkeit in der Wahl 
der Baustofsfe, Bauteile und Ausstattung auszugleichen. 
Soll diese Bewegung weite Kreise erfassen, um den 
im vaterländischen Sinn gewünschten Erfolg zu zeitigen, 
d. h. die Erstarkung unserer Volkskraft durch Vermehrung, 
herbesserung und Verbilligung des Kleinhausbaus bringen, 
so sollte sie ein achtunggebielender Auftakt einleiten. 
Ein solcher Auftakt wäre die Veranstaltung eines 
WDettbewerbs auf breitester Grundlage zur Erlangung von 
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Erdgeschoßgrundriß.
	        
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