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Kinderheim. Ansichten gegen
zeit entfalteten. Die Ziele, die Fröbel verfolgte, gelten
in der hauptsache heute noch. Er selbst hat sie in folgen⸗
der Außerung umschrieben: „Der Kindergarten soll Kinder
des vorschulfähigen Alters nicht nur in Kufsicht nehmen,
sondern ihnen auch eine ihrem ganzen Wesen entsprechende
Betätigung geben, ihren Körper kräftigen, ihre Sinne
üben und den erwachenden Geist beschäftigen und sie
innig mit der Natur und der Menschenwelt bekannt machen,
desonders auch Herz und Gemüt richtig leiten und zum
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Durch den Krieg ist die Frage der Kinderfürsorge
brennender geworden, dadurch, daß die Frau in weit—
gehenderem Maße noch als vorher zur Arbeit außer Hause,
im Sinne des vaterländischen hHilfsdienstes herangezogen
wird. Dies gilt nicht nur für die Industriebezirke, wo
die Frau in der Fabrik arbeitet, sondern auch für die
Candwirtschaft, in deren Dienst die Frau den im UKrieg
stehenden Mann ersetzen muß. In diesem Sinn ist die
Rinderfürsorge eine Kriegsfürsorge geworden. So sieht
man auch vielerorts neue Kindergärten, Kinderhorte, Kinder⸗
speiseanstalten und dergl. entstehen, die meist vorläufig
in gemieteten Räumen untergebracht werden.
In einer industriereichen Oberamtsstadt Württembergs
fand der von der katholischen Kirchengemeinde ein⸗
gerichtete Kindergarten einen derartigen Zuwachs, daß
dem bestehenden Bedürfnis nur durch einen Neubau ab—
geholfen werden kann. Das Kriegsministerium erkannte
das Bauvorhaben als Notwendigkeit an und gab seine
Henehmigung. Die Beratungsstelle für das Baugewerbe
äübernahm auf Bitten des in der Kinderfürsorge überaus
ztätigen Stadtpfarrers die Aufgabe, auf Grund einer von
ihm felftgeleaten Grundrib⸗infeilslune einen Bauvorschlaf
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die Straße und den Spielplatz.
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auszuarbeiten, der in beistehenden Abbildungen wieder⸗
gegeben ist und zur Ausführung angenommen wurde.
Das Kinderheim, das von Schwestern geleitet wird,
perfolgt den Zweck, hauptsächlich Kinder der Eltern, die
tagsüber außer Haus sind, zu beaufsichtigen, zu beschäftigen
und zu erziehen, im allgemeinen jedoch nicht zu speisen.
Als hauptraum ist der Kinderschulsaal anzusehen, der zu
zpiel und Unterricht dienen soll. Mit ihm steht ein Betraum,
durch eine bewegliche Wand abtrennbar, in unmittelbarem
zusammenhang. Auf der dem Betraum entgegengesetzten
zdeite ist eine kleine Bühne eingebaut, welche bei Festlich⸗
zeiten und Feiern für kleine Aufführungen, Vorträge und
dergl. benützt werden soll; denn es ist eine wichtige Auf⸗
zabe eines Kinderheims, mit dem Elternhaus Verbindung
zu pflegen und die Eltern, sei es zu ernster Besprechung,
sei es zu gemeinsamer Feier eines Kinderfestes heran⸗
zuziehen, um so auf eine Verbesserung des Familienlebens
und Familiensinns hinzuarbeiten. Bei großen Versamm⸗
ungen ist außer dem Betraum auch die Zuziehung des
anstoßenden Spielraums möglich, da die Wand zwischen
ietzterem und dem Saal nur bis Brüstungshöhe fest und
von da nach aufwärts beweglich ist.
Ein für ein Kinderheim unentbehrliches Gelaß ist der
Ruheraum, in welchem die Kinder nachmittags der Kuhe
pflegen können. Die Ausstattung desselben besteht aus
chrägen Holzgestellen für Matratzen, auf welchen die
Rinder nebeneinander zur Ruhe gelegt werden. KAußer
diesen Räumen ist noch eine Küche erforderlich, die in
unserem Fall nur zur Bereitung von Tee, Erwärmung
von Milch, nicht aber zum Kochen von größeren Speise—
mengen genügen muß und in der noch eine Badewanne
mit Badeofen Plak finden kann. Die Ahorte sind durch
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Kinderheim. Ruückansicht und
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Seitenansicht gegen den Nachbar.
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