Ropfendeunmittelbar aneinander stoßen, können durch
eine heckenführung, welche den Gräbern Rückwand gibt
und die hinterseite der anschließenden Grabmäler verdeckt,
getrennt werden. Von seitlichen Wegen zwischen den
Hräbern ist abgesehen. Ohne scharf hervortretende Grab—
hügel sollen die Gräber durch einheitlichen Rasen zusammen—
gehalten werden, nur unterbrochen von Gruppen leuchten—
der Blumen aus dem Dorfgarten. In die hecken mögen
vereinzelt holundersträucher und Heckenrosen eingesetzt
werden. Als Abschluß des kurzen Wegs ist ein hecken—
umschlossener Bankplatz ein gefügt, während auf der Schmal—
seite des Friedhofs in der Achse des Längswegs ein
hochkreuz aus Holz oder Stein hochragen kann.
Bis hieher scheint das Gelingen der Anlage gesichert,
falls der Gemeinderat, welcher bei der zuvor stattgehabten
Besichtigung und Besprechung für die Vorschläge volles
Oerständnis gezeigt hat, sich bei der Ausführung an die
Pläne hält. Es bleibt jedoch immer noch die Gefahr,
daß der Friedhof durch die Aufstellung schlechter und
verschiedenartiger Grabmale verunschönt wird. Dieser
Gefahr kann
dadurch begeg⸗
net werden, daß
von der Ge—
meinde nur gute
Grabmale zu—⸗
gelassen wer⸗
den; der Ge—
schmack des
Publikums und
der des Grab⸗
teinlieferanten
darf hiebei nicht
oder nur inner⸗
halb ganz be—⸗
timmter Gren⸗
zen maßgebend
ein. Der hebel
zur Formver⸗
edelung der
Brabmale muß
unbedingt schon
bei letzterem an⸗
gesetzt werden
dadurch, daß
die Gemeinde
dafür sorgt, daß
den Steinhauern eine Anzahl guter Grabsteinentwürfe
übergeben wird, die allein auf dem Friedhof zugelassen
sind und unter denen sich die hinterbliebenen für ihre
Toten nach ihrem Geschmack aussuchen können. Unein⸗
geweihte sehen diesen Vorschlag vielleicht als allzu großen
Eingriff in die Rechte des ECinzelnen und als Bevormun—
dung dezüglich des persönlichen Geschmacks an. Diese
Bevormundung ist keinenfalls größer, als bei der bisher
äblichen Bestellung von Grabmalen auf dem Cand.
Denn vielfach wird den Käufern eben das Musterbuch
einer Grabsteinfabrißk vorgelegt und der Geschmack des
Räufers muß sich dem Geschmack des Fabrikanten unter⸗
ordnen. Die Entwürfe, nach denen die Grabsteinhauer
auf dem Lande selbst Grabmäler anfertigen, lassen er—⸗
fahrungsgemäß, was Güte und Reichhaltigkeit anbelangt,
viel zu wünschen übrig. Also handelt es sich nur darum,
das Musterbuch des Fabrikanten und die veralteten Ent—
würfe des Bildhauers durch neue, zeitgemäße Entwürfe
zu ersetzen. Dadurch wird der Nebenzweck erreicht, daß
der ländliche Steinhauer gezwungen wird, die Steine in
größerem Umfang als bisher wieder selbst zu behauen
und vom Grabsteinhandel zum handwerk zurückzukehren.
Das Ausschalten des Marmors und fremdländischen Granits
zu Grabsteinen bedeutet für die heimische Steinindustrie
die unter dieser Konkurrenz in den letzten Jahr—
zehnten sehr zu kämpfen hatte, eine wichtige Förde—
rung. Wärttemberg besitzt in seinen Sandstein⸗,
Muschelkalk-⸗ und Süßwasserkalkbrüchen solch herrliches
jteinmaterial, daß bei Benützung dieser Steinarten die
einheitliche, schöne Wirkung des Friedhofs gesichert ist.
Unsere alten Friedhöfe bieten dafür gute Beispiele und
Dorbilder.
Es bleibt noch darauf aufmerksam zu machen, daß
die Grabmale so aufgestellt werden, daß sie sich nicht
gegenseitig in ihrer Wirkung schädigen, sondern steigern.
Dies wird dadurch erreicht, daß für die einzelnen
Abteilungen des Friedhofs nur Grabzeichen gleicher
Art und ähnlicher Größe genehmigt werden, d. h.
daß die stehenden und die liegenden Grabsteine, die
holz⸗ und die Eisenkreuze je zusammen in eine durch
jhecken abgeschlossene Abteilung oder in einer Reihe
aufgestellt werden dürfen. Um dies durchführen zu
können, müssen die hinterbliebenen vor der Beerdi—
gung des Verstorbenen den Entschluß fassen, welcher⸗
lei Grabmal
späterhin auf
die Ruhestätte
gesetzt werden
soll, ohne jedoch
dezüglich der
Form schon eine
bestimmteWahl
treffen zu müssen.
Wenn die
Gemeinde sich
zur Annahme
dieser Vorschläge
entschließen
kann, erhält sie
einen Friedhof,
der die Schrek⸗
ken des Lei⸗
chenfeldes ver⸗
liert und der
als würdiger
KRuheplatz der
Toten die hin⸗
terbliebenen
zum öfteren
Verweilen ein⸗
ladet.
Tritt die Feuchtig⸗
keitserscheinung in star⸗
kem Maße auf, etwa
durch Druckwasser,
Echluß.) welches durch Ver—
inderung unterirdischer Wasserlaͤufe oder durch höhersteigen
des Grundwasserstandes hervorgerufen sein kann, so machen
ich oft umfangreiche und langwierige Isolierungsarbeiten
iötig. Zu solchen Arbeiten ist es ratsam, beständiges
Vetter abzuwarten. Bei starkem Wasserandrang muß zu
ortlaufender Beseitigung des Wassers durch Pumpen ge⸗
chritten werden, damit den Zementierungsarbeiten Kuhe
ind Zeit zum Abbinden gegeben wird. Es sind gleich—
jeitig die Wände und der Kellerfußboden zu isolieren.
Man bringt zuerst eine nach unten gewölbte Betonschicht
m, worauf eine Asphalt⸗ oder Goudronschichte aufge⸗
ragen wird, welche mindestens 20 cmm über den höchsten
hrundwasserstand reichen und Boden wie Wand satt
überdecken muß. Diese Isolierschicht muß ihrerseits wieder
zurch eine Ziegeihintermauerung geschützt werden. Darauf
wird mit geglühtem Sand oder Magerbeton ausplaniert,
eine 10 cin starke horizontale Betonschicht eingestampft
und der ganze Fußboden sowie die Mauerfläche mit
einem an den Ecken abgerundeten Glattstrich versehen.
I80 DDI)jI Geqe Pe un beaer
Kellerxisolierung gegen Grundwasser. Zeichnung aus dem Kriegshaukurs.
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