Dabei ist zu berücksichtigen, daß derselbe zur Erlangung
einer absoiuten Dichtigkeit gut geglättet wird, was am
weckmäßigsten mit einer Glasplatte geschieht. In bei⸗
ssehender von einem Invaliden des Kriegsbaukurses an⸗
gefertigten Zeichnung sind 3 Fälle solcher Grundwasser⸗
jolierungen gezeigt. Bei Abb. J ist die Isolierung auf
der Innenseise der Mauer angenommen. Für diesen Sall
wird sich eine wagrechte Isolierung der Kellerumfassungen
nicht unigehen lassen, da sonst dem Wasser immer noch
der Weg offen steht, durch die Grundmauern in die Um⸗
fassungswände der oberen Stockwerke hochzusteigen. Bei
aub. nist die Kellermauer von außen isoliert und die
Isolierschicht durch eine vorgesetzte Betonwand noch be—⸗
sonders geschützt. In Abb. III ist ein Cuftschacht vor⸗
gesehen, der die Kellermauer von seitlichem Wasser⸗
ndrang vollständig freihält. Die letztgenannte Anord⸗
nung bildet vollkommensten Schutz, macht jedoch auch den
weiigehendsten und teuersten baulichen Eingriff nötig. Die
nach unten gewölbte Kellersohle bezweckt, den Druck des
Wassers aufzu⸗
nehmen und der
Kißbildung zu
begegnen.
Die Feuch⸗
tigkeitserschei⸗
aung ist oft auch
auf die Ein⸗
virkung des
Tagwassers
zurückzuführen,
J. B. darauf,
daß Dachrinnen
oder Abfall⸗
rohre nicht dicht
ind oder daß
das Regen⸗
wasser auf der
Erdoberfläche
gegen das haus
dringen kann.
In solchen Fäl⸗
len ist die
Ursache durch
Ausbessern der
zchäden an
Dachr innen, Ab⸗
allrohren oder
durch Anlegen eines betonier ten Gehwegs mit Kandel, der das
Wasser vom Haus abweist, meist leicht zu beseitigen. Man
richte jedoch sen Augenmerk darauf, daß der Beton dicht an
das Mauerwerk anschließt, so daß das Wasser des Schlagregens,
das an den Wänden abtrieft, keine Möglichkeit findet, durch
eine Fuge zwischen Gehweg und Haus ins Erdreich und von da
in das Mauerwerk einzudringen. Der Schlagregen ruft
häufig auch Feuchtigkeitserscheinungen in den einzelnen
ztockwerken hervor, da die Mehrzahl der Bausteine mit
Ausnahme guter Klinker, glasierter Steine und Granit
porös und daher mehr oder weniger wasseraufnahmefähig
siind. Solche Steine, in den meisten Fällen handelt es
iich um schlechtgebrannte Ziegelsteine, saugen das Regen⸗
wasser auf und leiten es nach der inneren Wandober⸗
fläche. Ein bewährtes Mittel gegen Feuchtigkeit, welche
auf solche Ursache zurückzuführen ist, bildet eine Ver—⸗
zleidung der Außenwand mit Dachziegeln, Schiefer, holz,
Brettern oder Schindeln. Die Verwendung von Blech
oder glasierten Plaͤttchen ist in den meisten FSällen aus
chönheitlichen Gründen zu verwerfen. Bei den genann⸗
ten Verkleidungen ist auf die Lattung oder Bretterunter⸗
sage zweckmökigerweise eine CLage Dachvanve aufau—⸗
herantw. Schriftl. Oberbaurat Paul Schmohl Dir. d. K. Baugewerkeschule, Vorst. d. Beratungsstelle f. d Baugewerbe; Verl.v. Wilh. Meyer⸗Ilschen;
druck von Cari Gruninger sämt. in Stuttgart. — Für d. Bezieher d. Gewerbeblattes a. Württemb. unentgelti. Im Buchhandel M. 3.50 jährl.
bringen. Schindelbehang oder Breiterverschalung sind
nit heißem Leinöl anzustreichen und hierauf mit einem
Detterlackanstrich zu versehen. Zeigt die Wetterseite
rusgefugtes Mauerwerk, so sind es meistens die Sugen,
velaͤse die Nasse fortpflanzen. In diesem Fall müssen
dieselben ausgekratzt und mit verlängertem Zementmörtel,
dem ein flüssiges Isoliermittel beizumischen ist, ausgefugt
verden. Ist das haus mit einem undichten Putz ver⸗
tleidet, der ein Cindringen der Feuchtigkeit ins Mauerwerk
uläßt, so muß derselbe erst gründlich entfernt und die
Dand gereinigt werden. Stalt der vorgenannten Ver⸗
Aeidungen kann nach gutem Austrocknen ein mit Zement
»erlängerter Mauerputz aus Schwarzkalk, ein Terranova⸗
»der Diaraputz aufgeiragen werden. Der Zusatz eines
ussigen Teerprodukts erhoht die Wasserdichtigkeit. Als aus—-
Jezeschnetes Mittel gegen atmosphärische Feuchtigkeit hat sich
auch ein Anstrich mit Keim'schen Mineralfarben bewährt.
An Werksteinfassaden, welche infolge der Einwirkung
von Regenwosser und Luftfeuchtigkeit verwittern, empfiehlt
-sich ein Anstrich
mit den Keßler⸗
schen Fluor sili⸗
katen, insbe⸗
sondere bei kal⸗
azigen Steinen.
Diese Fluate sind
kieselsaureSalze,
die eine völlige
Erhaärtung, also
eine Versteine—⸗
rung der ganzen
Oberfläche be—⸗
wirken. Kalk⸗,
Gips⸗· u. Zement⸗
putz, sowie
Beton können
mit diesen Flua⸗
ten ebenfalls ge⸗
härtet und ge⸗
festigt werden.
Es bleibt
noch übrig, die
Cinflüsse einer
Baum⸗ oder
Rankenbepflan⸗
zung zuerörtern.
Oft wird an⸗
genommen, daß die Bewachsung eines Hauses mit einer
letterpflanze Feuchtigkeit der Wände hervorruft. Dies trifft
m allgemeinen nicht zu, vielmehr bilden die Blätter gegen
zchlagregen einen guten Schutz und die Wurzeln entziehen
)er Maueroberfläche die Feuchtigkeit. Nur wenn der
zlätterschirm nicht genügend dicht ist, kann der Zutritt
on Nässe und Schneewasser mit nachfolgendem Gefrieren
ewirken, daß die kleinen Undichtigkeilen, welche durch
sas Eindringen der kleinen RKankenwurzeln in den Putz
erursacht werden, sich vergrößern und doch Seuchtigkeits-
erscheinungen zur Folge haben können, Allenfalls
ollte die Bepflanzung so dicht sein, daß ein Schutz vor
degen und Schnee auch im Winter gewährleistet ist. Es
st jedoch dafür Sorge zu tragen, daß die Kanken nicht
zis zur Dachrinne des Hauses emporklettern, da sie dort
nfolge Verstopfens der Dachrinne Schaden anrichten können.
die änpflanzung; von Bäumen unmittelbar am haus kann
vohl Schutz vor Schlagregen bieten; jedoch bringen die
Zäume den Nachteil, daß dem haus und den Zimmern
der Zutritt der Sonne geschmälert wird. Die Nachteile
ind in diesem Fall größer als die Vorteile, weshalb von
olchem Schutz gdeogen Schlaareogen abgeroten wird.
ods