zlächen bleiben — einmal, weil dies das billigste Bauen
gestattet, dann auch, weil ein so gestaltetes haus dem
Wetter am wenigsten Angriffspunkte bietet, also am
wenigsten Instandhaltungskosten verursacht, und drittens,
weil auch das Auge möglichst einfache und ruhige Formen
wünscht. Es empfindet jeden An- oder Aufbau nur zu
leicht als Häufung, die umso unverhältnismäßiger wirkt,
je kleiner das haus selbst ist.“ Mit einem Zwerchhaus z. B.
wenn 'es praktischen:Wert haben soll, kann man unter eine
doldatenhose, wie die Schlagleiste an der „Naht“ zweier
Türflügel außer ihrem praktischen Wert auch noch eine
zewisse Bedeutung als schmückender Teil hat, wie hier
also immer aus der „Naht eine Tugend“ gemacht ist —
ach dem Wort des großen Baumeisters Gottfried Semper —,
o ist auch der Dachvorsprung als eine solche „Naht“ mehr
ils alle anderen Teile am Haus geeignet, über die technische
dotwendigkeit hinaus zum Schmuck zu werden.
In untenstehender Abbildung ist nun die allereinfachste
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Einfaches Traufgesims für ein Kleinhauuß
gewisse Größe nicht heruntergehen. Es gibt nun aber
häuser, die schon an und für sich von so geringer Gröfßze
jind, daß auch das allerzierlichste Fwerchhaus immer noch
unverhältnismäßig schwer auf ihnen lastet.
Es ist bei einem Kleinhaus der Dachvorsprung der Ort,
an dem eine gewisse Gliederung ohne weiteres gerecht⸗
fertigt erscheint und sich überdies wie von selbst ergibt.
hier ist, wie man sich schon ausgedrückt hat, eine „Naht“
dorhanden, d. h. hier sind zwei verschiedene Bauieile —
der eigentliche Hausblock und das Dach — aneinander—
gefügt. Und wie der rote Streifen an der Nabt der
srt der Ausbildung eines solchen Hauptgesimses, wie
es für ein Kleinhaus passend erscheint, gezeigt und
n umstehender Abbildung gleichzeitig einander gegenüber—
gestellt, wie der Ubergang des Traufgesimses in das
Drtgesims auf der Giebelwand zwanglos und doch
zefällig zu erzielen und der übliche „Pferdefuß“ zu
bermeiden ist. In einer Reihe von weiteren Abbildungen
ollen noch andere, auch etwas reichere Formen gezeigt
verden, doch immer noch von so einfacher, technischer
Hestaltung, daß sie für das Kleinhaus passend erscheinen
(Fortseßung folgt.)
Oerantw. Schriftl Oberbaurat PaulsSchmohl Dir. d. R. Baugewerkeschule, Dorst. d. Beratungsstelle f. d. Baugewerbe; Verl.v. Wil h.Meyer⸗Ilschen;
Druck von Carl Grüninger; lämtl. in Stuttgart. — Für d. Bezieher d. Gewerbeblaues « Mürttemd unentaeltl. Im Buchhandel M. 3.50 jabrl.
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