Full text: Für Bauplatz und Werkstatt / Mitteilungen der Kgl. Württemberg. Beratungsstelle für das Baugewerbe (Jg. 1917, Bd. 12, Heft 1/12)

Das Haupigesims“ am Kleinhaus.! 
Man kann das haupt-oder Traufgesims entweder als 
zum eigentlichen Haus körper gehörig oder als einen Teil 
des Daches ansehen und demzufolge das Gesims als 
Balkengesims oder als Sparrengesims ausbilden, 
In der vorigen Nummer wie auch in den nebenstehenden 
Abbildungen sind Balkengesimse gezeigt. Die Dechen⸗ 
dalken über dem letzten Geschoß stechen um 30 — 50 cm 
eichend langen Nägeln gegen das hirnholz der Balken 
enagelt ist, statt daß es an besonderen Lattenstücken, die an 
en Balkenköpfen seitlich angenagel werden, befestigt wird. 
Dird im Dachraum die Untersicht der Sparren mit Brettern 
erkleidet oder vergipst, um auch im Dach noch Wohn— 
ãäume zu gewinnen, so empfiehlt es sich, der Gefahr des 
zaulens der Dachlatten dadurch vorzubeugen, daß in dem 
ztirnbrett des Hauptgesimses Löcher für eine Lüftung aus— 
espart werden, wie dies in der Julinummer des Jahr— 
anas 1916 bereits empfohlen wurde. 
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Einfaches Konsol- und Kastengesims. 
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über den Hausgrund vor und sind die Träger des Gesimses. 
- Das Beispiel in der letzten nummer zeigt ein Balken⸗ 
gesims der einfachsten Art. Die Bälkenköpfe sind 
nach oben so abgeschrägt, daß die Schräge im rechten Winkel 
zu der Richtung der unteren Dachfläche steht — letzteres 
zur Erzielung eines kräftigen Richtungswechsels innerhalb 
der einzelnen Flächen und somit einer entsprechenden 
Schattenwirkung. Im übrigen war das Gesims, wie auch 
das Kastengesims in dieser Nummer, durch eine voll⸗ 
ständige Verschalung des Balkenkopfes erzielt. Man sieht 
oft, daß das „Stirnbrett“ dieser Verschalung lose herab⸗ 
qJängt, was eine Solge davon ist. dakß es meist mit unzu— 
Das Konsolgesims hat die Besonderheit, daß die 
zalkenköpfe sichtbar bleiben und die Verschalung in der 
döhe des Breiterbodens des Dachgeschosses über die Balken 
inwegstreicht. Wie in der Abbildung berüchsichtigt, 
mpfiehlt sich für dieses Gesims eine größere Ausladung, 
ils für ein Kastengesims, da es vermöge seiner Ausbildung 
in sich leichter wirkbt. Die Balkenköpfe werden konsol⸗ 
irtig geschweift und können auch mit Schnitzereien ein—⸗ 
achster Art versehen werden. Die Schalung zwischen den 
zalkenköpfen erhält Fugendeckleisten und kann durch 
infache Bemalung in hellen Farben wesentlich zur 
3Zelehung des Bauses beitragen. (Forisetzung folgt.) 
)erantw. Schriftl. Oberbaurat PaulIs chmohl Dir. d. R.Baugewerkelchule Vorst. d. Beratungsstellef. d. Baugewerbe; Verl.v. Wilh. Menyer⸗Ilschem— 
mruck non Carl Grüninger. sämtl in Stutigart. — Sür d. Beazieher hemerbeblattes o. Württemb. unentaeltl. Im Vuchhandel M. 3.50 ähxl
	        
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