Fugen versehen. — Beim Anfeuern des Ofens ist der
Rauchschieber zu öffnen, damit die Rauchgase direkt in den
Schornstein abstreichen können. Sobald der Ofen in gutem
Brand ist, wird der Rauchschieber geschlossen, worauf die
Abgase die Heizkanäle der Ummantelung durchziehen. Soll
das Hauptzimmer des Erdgeschosses geheizt werden, von
welchem aus der Ofen beschickt wird, ist die große Türe ge—
schlossen zu halten, die Warmluftausströmung des Neben-
immers uͤnd der Warmluftschieber des nach oben führenden
Warmluftkanals zu schließen. Dagegen ist die Warmluft⸗
klappe des Hauptzimmers zu öffnen. Die kalte Luft wird
durch die untere Oeffnung der nicht ganz auf den Boden
reichenden Haupttüre einströmen, sich am Ofen erwärmen
und oben ins Zimmer austreten. Bei Beheizung des Neben—⸗
zimmers im Erdgeschoß wird die Warmluftklappe des Haupt⸗
zimmers geschlossen und diejenige des Nebenzimmers ge—
oͤffnet. Sollen die im 1. Stock gelegenen Zimmer beheizt
werden, sind die Warmluftklappen der Erdgeschoßzimmer
zu schließen und der Warmluftschieber zu öffnen, worauf
die warme Luft in den nach oben führenden Kanal eintritt
und nach Oeffnen der in den oberen Zimmern angebrachten
Klappen in das eine oder an⸗
dere Zimmer geleitet wird.
Einen Aufbau aus Back:
steinen in ein Zimmer zu stellen,
ist bei uns ungewohnt; in Eng⸗
land und Amerika dagegen ist
es schon lange Sitte, die dort
gebräuchlichen offenen Kamine
der Wohnräume in unverputz-
tem Backstein zu errichten, wo
diese Bauteile durch die roten
Steine und weißen Fugen ein
farbenfreudiges Bild darbie—
ten. Der Backstein hat der sonst
für solche Zwecke üblichen
Kachelverkleidung gegenüber
den Vorteil größerer Billigkeit
und leichterer Beschaffungs—
möglichkeit. Seine Wärmeab⸗
gabe ist infolge seiner rauheren
Außenfläche und seiner größe⸗
ren Stärke geringer als die⸗
jenige einer glasierten Ofen—
kachel, dagegen ist sein Wärme⸗
aufspeicherungsvermögen aus
eben diesen Gründen größer.
Die Wirkung einer solchen An⸗
lage wird demnach so sein, daß
der eiserne Ofen seine Wärme
rasch abgibt und das schnelle
Anwärmen der Zimmer er—
möqlicht, wogegen die durch die
Abgase erwärmte Ummante—
lung die Wärme langsam von
sich gibt und auch nach dem
Erlöschen des Feuers im eiser⸗
nen Ofen noch längere Zeit
Wärme ausstrahlt. Die Vor—⸗
teile des eisernen Ofens, be⸗
stehend in der raschen Anheiz⸗
möglichkeit und diejenige der
Tonöfen bestehend in längerer
Wärmehaltung sind bei einer
solchen Anlage vereinigt. —
Die dargestellte Ummantelung
aus Backsteinen läßt sich natür⸗
lich auch entsprechend anders
geartet aus glasierten Ton—
kacheln ausführen in Fällen, wo
eine Verwendung von Back⸗
steinen nicht gewünscht wird
Wohnküchenheizung
a) Mit Sesselofen
Die Dienstbotenfrage hat sich in den letzten Jahren dahin
intwickelt, daß viele Familien, welche in Vorkriegszeiten ein
Dienstmädchen hatten, jetzt auf die Mithilfe einer häuslichen
Arbeitskraft verzichten müssen und die gesamte Hausarbeit
»on der Hausfrau allein besorgt wird. Es muß die mit Ar—⸗
»eiten überhäufte Hausfrau entlastet und ihr die Arbeit
ach Möglichkeit erleichtert werden. Ein gutes Hilfsmittel
ierzu ist eine gut und zweckmäßig eingerichtete Wohnküche,
as ist eine Küche, in welcher es der Familie ermöglicht
vird, ihre Mahlzeiten einzunehmen. Dadurch werden der
dausfrau viele Gänge erspart. Eine solche Küche ersetzt bei
escheidenen Wohnbedürfnissen selbst das Wohnzimmer, so
aß die zur Verfügung stehenden Zimmer in einem solchen
Falle restlos zu Schlafräumen benützt werden können. Aber
uch bei gesteigerten Wohnbedürfnissen, wo ein Wohnzimmer
orhanden ist, hat die dienstmädchenlose Hausfrau eine große
Erleichterung durch den Besitz einer Kuüche, welche zugleich den
Eßraum für die Familie bildet.
Eine solche Küche ist in den
beiliegenden Abbildungen dar⸗
zgestellt. An der Fensterwand
sehen wir die Spülgarnitur, die
unterhalb mit Türen versehene
Abteilungen für Holz und
Reinigungsgeräte aufweist;
anschließend steht der nach
außen entlüftete Speise—
schrank, dessen obere Abdeckung
in der Höhe der Spülbank
durchgeführt als Ablagetisch
dient. Rechts und links des
Fensters sind die Schüssel—⸗
oretter angebracht. Durch eine
)albhohe hölzerne Schei—
dewand vom Küchenbetrieb
zetrennt schließt sich die Eß⸗
nische an, die mit als Truhen
ausgebildeten Sitzbänken mit
aufklappbaren Sitzen ausge—
tattet ist. In diesen Truhen
vird das Tischzeug, die Ser⸗
oietten und sonstigeTischgegen⸗
tände untergebracht, so daß
die Hausfrau alles Nötige zum
Tischdecken am Eßplatz in näch⸗
ter Nähe beieinander vor—
indet. Der Tisch ist an der
Wand mit Gelenkbändern fest⸗
gemacht und hat einen gleich⸗
sralls mit solchen Bändern be⸗
festigten beweglichen Fuß; dies
zestattet das Hochklappen des
Tisches an die Wand, der
nittels Vorreiber dort befestigt
vird. In dem dadurch freige⸗
nachten Platz kann die Haus⸗
frau während ihrer Arbeit in
er Küche einen Kinderwagen
aufstellen oder durch Vorhän⸗
zen einer Abschlußvorrichtung
im inneren Ende der Bänke
zinen Laufstall für kleine Kin⸗
—
nöglicht wird, während der Ar⸗
beit ihre kleinen Kinder zu be—
aufsichtigen. Die Einrichtung
eines so ausgebildeten Sitz—
Aatzes in einer Küche ist sehr
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