O. Sofortige Bewohnungs⸗
möglichkeit des eben erst
fertiggestellten Neubaus.
Die beigegebenen Abbil⸗
dungen zeigen besser als eine
Beschreibung die Konstruk⸗
tionsart dieser Holz-Putz⸗
Bauweise. Es ist jedem An⸗
zehörigen des Baufaches an⸗
uraten, sich durch Augen⸗
schein an den Bauten selbst
zu überzeugen, daß die ge⸗
schilderte Bauweise viel Gu⸗
zes enthält, das auch bei uns
Eingang zu erhalten wert
wväre. Es liegt hier eine Bau⸗
weise vor, auf der ausnahms⸗
veise kein Rechtsschutz ruht
und infolgedessen von jeder⸗
mann ausgeführt werden
ann. Die Zeit wird lehren,
ob wir nicht durch den Man⸗
gel an gelernten Bauarbeitern
gezwungen werden, zu an⸗
dern Bauweisen als den bis⸗
her bei uns üblichen überzu⸗
gehen, die eine Beschäftigung
HOI-PID-S-
BA
ungelernter Bauarbeiter in
weiterem Umfang gestatten
als bisher.
Auf jeden Fall bietet diese
amerikanische Holz ⸗Putz
Bauweise den Beweis, daß
man auch auf andere Weise
bauen kann, als man dies bei
uns seit Jahrhunderten ge⸗
wohnt ist. Ein Studium der
Bauweise und eine praktische
Nutzanwendung aus dem Ge⸗
botenen unter Anpassung an
unsere süddeutschen Verhält⸗
nisse ist deshalb sehr zu emp⸗
fehlen. — Allen Baufach/⸗
leuten, die willens sind, die
amerikanischen Bauweisen
anzuwenden, gehen wir gern
mit Rat und Tat an die Hand.
Wir bitten auch etwaige mit
dese Bauweisen gemachten
Erfahrungen uns mitzuteilen.
Es ist anzustreben, daß das
Bauen vereinfacht, 38
nigt und das ganze Jahr hin⸗
durch möglich wird.
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tiaut
Buchbesprechung
Wasmußmanvom Anstrich wissen? Von Paul
Jäger. Ein Lehr und Handbuch für alle, die mit Anstrichen
zu tun haben. Mit 39 Abbildungen. Verlag Forschungs⸗
und Lehrinstitut für Anstrichtechnik G. m. b. H. Stuttgart
1922. Ladenpreis 24 Mark.
Fast jedermann kennt die rissigen, geperlten und ab—
blätternden Oelfarben, sowohl bei Gemälden, als auch bei
handwerksmäßigen Anstrichen, die uns täglich vor Augen
treten, sogar bei neueren Anstrichen. Weder heute noch früher
wvußte man demnach Mittel und Wege, dem vorzubeugen.
Eingehende Forschungen, die noch lange nicht abgeschlossen
ind haben bis jetzt ergeben, daß chemische und physikalische
Vorgänge in den Oelfarbschichten sich abspielen. Auch der
Untergrund, der Farbträger, ist dabei von Einfluß. Das vor⸗
liegende Buch ist das Ergebnis langjähriger Forschungs-
arbeit auf diesem Gebiet, gestützt auf praktische Erfahrung
und wissenschaftliche Erkenntnis. Es behandelt in leicht faß⸗
licher Darstellung in Wort und Bild eingehend u. a.: Die
Wirkung der Witterung auf Holzanstrichen, das Mattwerden
der Oelfarben, die Verschiedenheit des Trockengrades der⸗
elben, Dichtigkeit verschiedener, auch ölfreier Grundierungen,
Rostschutz und Rostisolierung, Ursachen der Rißbildung
bei Anstrichen und Lackierungen und Abplatzen der Farben
oom Grund. Der Verfasser stellt dabei seine Erfahrungen
mit der ölfreien Grundierung auf Holz usw. und mit der öl⸗
freien Rostisolierung auf Eisen der Oelgrundierung gegen⸗
über. Dabei zeigt sich im Hinblick auf das große Ver⸗
vendungsgebiet der Oelfarbenanstriche die wirtschaftliche
Bedeutung und Ueberlegenheit der ölfreien Grundierung
aus heimischen Stoffen Garzzellulose), die nicht nur große
Mengen teures, ausländisches Leinöl ersparen soll, sondern
auch Arbeitskräfte und Wartezeit für die Trocknung.
Das Buch kann demnach in den Kreisen der Bau—
meister und Maler nur empfohlen werden.
Flia
große deutsche Fachausstellung, umfassend die gesamte Metall⸗
ndustrie, das Flaschnergewerbe (Klempner- und Spengler⸗
zewerbe), sanitäre Einrichtungen, Gas⸗, Wasser-, elektrotech⸗
nische Installation, sowie das Heizungse, Lüftungsund Be—
leuchtungswesen in der Gewerbehalle zu Stuttgart vom 3. bis
20. Juni 1922.
Nachdem seit dem Jahre 1910 eine ähnliche, das gesamte
Metallgewerbe und die damit zusammenhängenden Berufe
imfassende Fachausstellung in Stuttgart nicht stattfand,
zatte sich der Verband der Flaschnermeister und Installateure
Württembergs entschlossen, ein derartiges Unternehmen vom
3. bis 20. Juni d. J. ins Leben zu rufen. Der Umfang der
Ausstellung läßt nichts zu wünschen übrig, so daß jeder
Aussteller und Besucher auf seine Rechnung kommen kann.
Die Zahl der Aussteller wird sich zwischen 200 -300 be⸗
vegen. Vorgeführt werden im Betrieb Elektromotoren, elek.
rische Werkzeugmaschinen, elektrische Läutwerke und elek⸗
rische Heiz· und Kochapparate, Waschmaschinen, ferner
Has⸗Heiz⸗, Koch⸗ und Backapparate, Gasherde, Arbeits⸗
ind Werkzeugmaschinen aller Art, Schweiß- und Schneid⸗
pparate für Flaschner und Installateure. Auch finden Vor⸗
ührungen über Sparkochen usw. statt, so daß neben dem Fach⸗
nann auch das konsumierende und kaufende Publikum viel
Neues und Zweckmäßiges zu sehen bekommen wird, da daneben
ine große Zahl von Blech und Metallwaren, Haushaltungs⸗
achen, praktischen Nutzgegenständen usw. vorhanden sind.
Einen besonders breiten Raum nimmt die Abteilung
Elektrotechnik und elektrotechnische Installation ein, und eine
zjanze Reihe hervorragender Firmen dieser Branche ist in
zum Teil recht ansehnlicher Weise auf der Ausstellung ver⸗
treten, was bei der fortschreitenden Anwendung der Elek ⸗
trizität auch in Verbindung mit dem unaufhaltsam vor⸗
wärtsstrebenden Ausbau der Arbeitsmaschinen und der
Elektrizitätsversorgung des flachen Landes erklärlich ist.
— Vom württembergischen Staatsministerium sind Staats-
Mitteilung Der in Nr.2 des Jahrgangs 1921 an- medaillen verwilligt und außerdem sind von verschiedenen
gebotene gedruckte Tätigkeits Seiten wertvolle Ehrenpreise zugesagt worden, womit Aus-
bericht der Beratungsstelle für das Bau- steller, die hervorragende Leistungen aufweisen, bedacht
gewerbe ist vergriffen. Ein Neudruck kommt bei werden können z. B. von den schweizerischen Berufskollegen
den derzeitigen schwierigen Verhältnissen nicht in Frage. und der Stadt Stuttgart.
Verantw. Schriftl. Oberbaurat Paul Schmohl, Dir. d. Baugewerkeschule, Vorstand d. Beratungsstelle f. d. Baugewerbe; Verlag und Auslieferuna Eugen Wahl
Bauaeitungh. Sedanstr. 163 Oruck von Carl Grüninger Nachf. Ernst Klett, saämtliche in Stuttgart.
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