Buchbesprechungen
Schwäbisches
Heimatbuch 1922.
Herausgegeben vom
Bund für Heimat—
schutz in Württem—
berg und Hohen—
zollern. Preis M. 36.
Schon in der letzten
Nummer haben wir
das Erscheinen dieses
Buches angekündigt
und unsere Freude
darüber ausgespro⸗
chen, daß es trotz un⸗
serer wirtschaftlichen
Nöte, dank der Mit⸗
arbeit treuer Heimat⸗
schutzfreunde, heraus⸗
gegeben werden
tonnte. Es ist ein
Buch voll echter
Heimatliebe.
Ludwig Diehl
sagt uns eingangs in
„Heimat und Hei—⸗
matschutz“ Wertvol⸗
les über den „persön⸗
lichen“ Heimatschutz.
Er rügt die verhäng⸗
nisvolle Allerwelts-
bürgerschaft, zu der
leider so viele Deut⸗
sche heute noch hin⸗
neigen. Er mahnt
uns, unsern Heimat⸗
menschen wieder zu
retten und wieder
ganz zum Heimat—
bürger zu werden, der
nicht nur Haus und
Herd, sondern seine engere und weitere Heimat liebt, schätzt
und schützt.
Im Rahmen des praktischen Heimatschutzes liegt ein Ruf
oon E. Fiechter zur Rettung der „alten“ Bahnhofshalle,
ferner ein Abschiedswort für den Marstall und das Königs-
tor, sämtliche in Stuttgart, die dem neuen Bahnhof
und seiner neu erstehenden Umgebung weichen mußten.
F. Schuster spricht über den Bau des Großschiffahrts-
kanals, daß er das Bild der Neckarlandschaft stark beein⸗
flussen werde, und daß der Heimatschutz dieser wirtschaft⸗
lichen Notwendigkeit Opfer an altem, liebgewordenem Be—
stand bringen müsse, daß aber alles daranzusetzen sei, das
Neugeschaffene ohne wesentliche Störung dem Landschafts-
bilde einzufügen, so daß nur Gutes Neues entstehen wird.
Allerlei Besinnliches spricht aus den Zeilen E. Reinwald's⸗-
Calw über wiederentdeckte Grabmale und Grabschriften vom
Calwer Friedhof. Zeitgemäß ist die Abhandlung über
Kriegergedächtnismale von F. Schuster, über Denkzeichen
für einzelne Krieger in Eisenguß von dem württembergischen
Hüttenwerk Wasseralfingen. Zur Ehrung von Gefallenen
fordert er charaktervolle, dem Wesen des Soldaten entspre⸗
chende Male ohne äußerliche Effekte in Aufbau und Form,
Schriftart und Wortlaut der Inschriften. Hans Christ
berichtet über schwäbische Monumentalmalereien des Mit—⸗
telalters, insbesondere in den Kirchen unserer Heimat und
über die Schwierigkeiten, die bei Aufdeckung, Erforschung
und bei den verschiedenen Wiederherstellungsarten und der
— 2
Pflege zu überwin—
den sind. Stadt—
pfarrer R.Weser,
Söflingen, bespricht
als Kenner der reli⸗
giösen Kleinbaukunst
Bildstöcke aus ver⸗
—
des Landes. Er zeigt
'm Bilde verschiedene
olche Stücke aus un⸗
serer Heimat und for⸗
dert zur systemati⸗
schen Durcharbeitung
des noch vorhandenen
Bestandes im ganzen
Lande mit Hilfe der
Bezirksgruppen auf.
Mar Müller betont
in einem Aufsatz „In⸗
dustrie und Heimat⸗
schutz“ die Notwen⸗
digkeit, die Industrie⸗
bauten im neuen
Geist ohne romanti—
schen Einschlag und
Sentimentalität zu
erstellen, doch mit
Einfühlung in die
Umgebung, d.h. weit⸗
gehendster Erhaltung
des Alten und künst⸗
lerische Gestaltung
des Neuen. Weitere
Aufsätze, wie die, Al⸗
mer Künstlergilde“
oder „Blumen der
Steppe im Schwa—
benland“ und andere
folgen. Zahlreich
sind auch die gutgewählten Abbildungen.
Das Buch sollte in keiner Orts- und Schulbücherei fehlen,
bensowenig in den Amtsstuben der Gemeinde und Be—
irksbeamten, bei den freischaffenden Architekten, Bild-
»auern und Malern.
Kleinhaus-Typenpläne. Herausgegeben von der
Beratungsstelle für das Baugewerbe beim Wüuͤrttb. Landes—
zewerbeamt. Industrie⸗, Verlags- und Druckerei⸗Ges.m.b. H.
dorm. Eugen Wahl, Stuttgart. Das Werkerscheint demnächst
u. enthält: Generelle Lösungen für Einzel-, Doppel-, Reihen⸗
u. Mietshäuser in verschiedenen Himmelslagen u. Geländen.
Die Beratungsstelle für das Baugewerbe
Ztuttgart, Kanzleistr. 34/2 erteilt den Angehörigen sämtlicher
zweige des Baugewerbes, sowie Staats⸗, Bezirks⸗ und Ge⸗
neindebehörden Rat in allen künstlerischen und technischen
jedoch grundsätzlich nicht in baupolizeilichen und rechtlichen)
Fragen. Sie überarbeitet oder begutachtet Skizzen, Entwürfe
ind Detail⸗Zeichnungen. Private werden grundsätzlich nicht
eraten. Für Fragen aus dem Gebiete der Statikund des Eisen⸗
etonbaues, sowie der Heizungs- und Lüftungstechnik sind
Zondersachverständige bestellt. Für schriftliche u. zeichnerische
Arbeiten werden mäßige Gebühren erhoben. Für Beratungen
in Ort und Stelle werden neben einer Beratungsgebühr die
Selbstkosten für die Reise in Anrechnung gebracht. Mündliche
Auskünfte (auch telephonische) kostenlos täglich vond — 12 Ahr
dOorm. und von 2—5 Uhr nachm. Samstags 9—422 Ahr.
M——
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Kleinhäuser Weilimdorf: Schnitt durch Dach und Dachfuß.
Verantw. Schriftl. Oberbaurat Paul Schmohl, ODir. d. Baugewerkeschule, Vorstand d. Beratungsstelle f. d. Baugewerbe; Verlag und Auslieferuna Eugen Wabl
Bauzeitungh. Sedanstr. 16: Drutk von Carl Srüninger Nachf. Ernst Klette sämtliche in Stuttaart.