denn diese ist nicht nur von den verfügbaren Geldmitteln
und der Gestaltungskraft des Architekten abhängig, sondern
oon der Bauaufgabe und der Oertlichkeit, d. h. Aufbau,
Gliederung, Form, Farbe und Umgebung sind hiebei
mitbestimmend. — Stellen wir dem Typ ISpi den TypINp⸗
vergleichend gegenüber, so ist neben 2stockigem Ausbau als
Unterschied im Erdgeschoßgrundriß nur die Versetzung des
Abortfensters, im J. Stock die Möglichkeit der Schaffung
eines 3. Schlafzimmers zu buchen, welches wie die andern
geradwandig ist. Ferner ist das Dach flach gehalten. Der
Bauplatz ist in beiden Fällen gleich groß, etwa 2,623 a
und die Garteneinteilung fast dieselbe mit dem Anterschied,
daß der N-Typ den um den Vorgarten tieferen Hintergarten
aufweist.
Stellen wir einen Vergleich auf wirtschaftlicher Grund⸗
age her, der heute fast das Wichtigste ist, so ergibt sich fol⸗
zendes Bild:
Typ S hat 152,34 qm nutzbare Wohnfläche, 2.) 40 qm
iberbaute Fläche, 3. 272 chm umbauten Raum.
Typ Nhat 1) 63,91 qm nutzbare Wohnfläche, 2. 40 qm
überbaute Fläche, 3. 315,950 chm umbauten Raum.
Werden diese Werte in Verhältniszahlen zur überbauten
Fläche ausgedrückt, so erhält man für
Typ 82) zu 1. * 1:1,3 und 2.) zu 3.) — 1:6,8,
Typ N2.) zu 1.) — 1: 136 und 2.) zu 3) — 1:7,9,
d. h. bei Typ 8 ist nutzbare Wohnfläche und umbauter Raum
leiner als bei Typ N, was auch in den Baukosten zum Aus-
)ruck kommen muß, obwohl im allgemeinen ein volles und
iusgebautes Stockwerk nicht viel teurer wird, als ein ein⸗
gebautes Dachgeschoß.
Buchbesprechung
Das Steinholz von Richard Fasse. Verlag der
Fachzeitung „Baumaterialienmarkt“ Leipzig 1921.
„Aus der Praxis für die Praxis“ ist das Büchlein ge—
schrieben. Es ist geeignet, die vielfach noch bestehenden An—
kenntnisse und Vorurteile über das Wesen und Verhalten
des Steinholzes und die daraus sich ergebenden Hemmnisse
bei der weiteren Ausbreitung dieses Belagbaustoffes auf⸗
zuklären und zu zerstreuen. In 3 Kapiteln sind behandelt
das Steinholz und seine Bestandteile, die Beschaffenheit der
Anterlagen für Steinholzbelag wie Beton, Ziegel, Holz u. a.
Die Räume und Betriebe, für die Steinholz sich nicht eignet,
sind besonders genannt. Eingehender sind die verschiedenen
Steinholzausführungen und ihre Mischungen beschrieben,
wie Böden, Friese, Wand- und Treppenbelaͤge, mehrfarbige
Beläge, Unterlagsestriche, Ueberzüge und Kitte. Besonders
wertvoll sind die Abschnitte über die Pflege der Steinholz-
böden, über Erfahrungen aus der Praxis und über ungeeig-
neten Untergrund für Steinholz. — Das Büchlein ist ein
wertvoller Weaweiser auf diesem Gebiet.
Der Unterricht an Baugewerkschulen. Anter
diesem Titel gibt der bekannte Verlag B. G. Teubner,
Leipzig-Berlin eine Reihe von Lehrbüchern heraus, die in
der Form als Leitfaden verschiedene Lehrfächer behandeln,
wie sie für die Bedürfnisse der preußischen Baugewerkschulen
zurzeit vorgeschrieben und auch an andern verwandten tech⸗
nischen Lehranstalten gelehrt werden. Hervorzuheben ist bei
diesen Büchern insbesondere der leichtfaßliche, übersichtlich
angeordnete Texrt, die vielen guten Abbildungen und fürs
Nachschlagen insbesondere die Inhalts- und Sachverzeich-
nisse in fast jedem Band.
So sind diese Bücher sowohl für die Hand des Lehrers,
für den Schüler, wie für das Selbststudium und für die
Prarxis geeignet.
Vor uns liegen:
Jessen-Girndt, Baustofflehre, 6. Aufl. mit
26 Abb.
M. Benzel, Gründung von Hochbauten,
5. Aufl. mit 151 Abb.,2 Tafeln.
Göbel-Henkel, Eisenkonstruktion Jl, 3. Aufl. mit
91 Abb.; desgl. Il mit 312 Abb.
A. Schau Statik (für Hochbau) mit 238 Abb.
F „sgür Eisenbetonbau) mit 113 Abb.
C. Busse, Bürgerliche Baukunde und Bauvpolizei,
2. Aufl. mit 217 Abb.
Siedlungen ohne Anzahlung und billigste
Beschaffung von Lebensmitteln von Arthur
Wiechula. Verlag Kleinfarm⸗Gesellschaft m.b. H. Berlin⸗
Friedenau.
In diesem Buche wird der Kleinfarm-Verein mit seinem
Wirken und Wollen beschrieben. Ein Verein, der es ermög⸗
icht, ohne nach staatlicher Hilfe zu rufen, aus eigener Kraft
»eraus seinen Mitgliedern Siedlungen ohne Anzahlung zur
Verfügung zu stellen und denjenigen Mitgliedern, die nicht
u siedeln beabsichtigen, Lebensmittel in billiger, z. T. kosten⸗
reier, Weise zuzuführen.
Das Buch ist für jeden Leser deshalb von Be—
eutung, weil er unabhängig von seiner bisherigen Tätigkeit
ind seinen Vermögensverhältnissen in den Genuß dieser
Vorteile treten kann.
Der Verfasser glaubt, den Weg gefunden zu haben, der es
edem Siedlungswilligen ermöglicht, eine eigene Scholle —
ine ländliche Siedlung — auch dann zu erlangen, wenn
er kein Vermögen besitzt.
Das Verdingungswesen. Seine Abhängigkeit von
krziehung und Stellung der Baubeamten und seine Heilung.
Von Rich. Rothacker, Militär-Intendantur- u. Baurat.
Verlag G. Braunsche Hofbuchdruckerei, Karlsruhe.
Der Verfasser behandelt leichtverständlich und erschöpfend
die wichtigsten Lebensfragen des selbständigen Gewerbes
ind des Beamtenstands. Er gibt nicht neue Formeln von
weifelhaftem Wert, sondern legt die Grundursache der
Schäden des Verdingungswesens klar und zeigt Gewerbe—
reibenden wie Technikern einen sicheren Weg zur Behebung
hrer hauptsächlichsten Berufssorgen. Nebenbei ist die Schrift
in bequemes Nachschlagewerk für die wichtigsten Fragen
»es Verdingungswesens und ein sicherer Führer zum Ver—
tändnis der amtlichen Verordnungen. Sie sucht die Beamten
yor Mißgriffen, die Unternehmer vor Schaden und besonders
or Zeitverlusten und Einseitigkeit zu bewahren. Das Buch
ann daher in der Hand des Unternehmers, des Baubeamten
ind ausführenden Privattechnikers ein guter Wegweiser sein.
Stilarten der Kunst von Prof. Dr. Julius Zeitler.
Band 55 der Zellenbücherei. Verlag Dürr KWeber m. b. H.,
ꝛeipzig.
Unsere Zeit, die sich nach einem neuen Stil sehnt und unter
Bemühen um die Gestaltung eines solchen ringt, wird ein
Buch begrüßen, in dem ein Kenner die Deutung der einzelnen
Stilepochen und ihrer hauptsächlichsten Wesenszüge in Archi⸗
ektur, Plastik und Malerei unternimmt und sich mit den
nodernen Stiltheorien auseinandersetzt. Mit diesem Werk
vird ein Weg, zu einem Stilverständnis zu gelangen, gezeigt,
ind es wird auch eine Anschauung von den Stilbegriffen
zegeben. Nachteilig ist u. a. aber das Fehlen jeglicher Ab⸗
ildungen, obwohl der Verfasser Anschauung im Stilwesen
ordert.
Nicht nur Baufachleute und Sammelliebhaber werden
ach diesem Buch greifen, auch jeder Laie wird es mit großem
Interesse lesen und aus dieser Anleitung zum künstlerischen
Sehen Geschmacksbildung und Urteilsfähigkeit gewinnen.
nerantw. Schrifti. Oberbaurat Paul Schmobl, Dir. d. Baugewerkeschule, Vorstand d. Beratungsstelle f. d. Baugewerbe; Verlag und Auslieferung Eugen Wabt
Bauzmeituna), Sedanftr. 15: DOruck von Carl Sebüninaer Nachf. Ernst Ktlette fämtliche in Stuttaart.