Full text: Bauplatz und Werkstatt / Monats-Zeitschrift der Staatlichen Beratungsstelle für das Baugewerbe (Jg. 1936, Bd. 31. Heft 1/2)

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Links: Neugeplante Reihe Rechts: bestehende ältere Siedlungsreihe 
Abb. 12. SIEDLUNGSPLAN VON BIRKENFELD, eingereichter Entwurf 
Hilfe die große Aufgabe unserer Zeit zu lösen: Was kann und muß heute 
Mittelpunkt einer Gemeinschaft bilden, damit aus diesem Mittelpunkt die Kräfte 
zufließen können, die ein stetes und immer wieder neues Sichbilden derselben 
in sich bergen. In dieser Richtung müssen die Anstrengungen gemacht werden, 
um das zu finden, was heute Mittelpunkt einer Siedlungs- oder Dorfgemein- 
schaft sein kann. 
Grundlegendes sollte damit aufgezeigt werden. In ihm liegen die Keimkräfte, 
die zu einem Anfang in dieser Richtung leiten können. 
In anderer - nach der im legten Heft von uns geschilderten - Richtung wurden 
schon früher Versuche ausgeführt. Solche sind in den beiden Plänen einer 
zleinen Siedlung von Birkenfeld (Schwarzwald) abgebildet. Sie führen zum ersten 
Anfang zurück. Damals lag aus dem bisher geschilderten Gedanken der Wunsch 
vor, aus dem Auseinanderstrebenden dessen, was als Mensch in den Siedlun- 
gen sein Dasein ausleben soll, und dem, was wie eine Unmöglichkeit dieses 
Wohnens in eine Reihe bannt, herauszukommen und Wege zu finden, die 
beides vereinen. Die Lösung führte zu einer vollständig anderen Anordnung 
der Siedlungshäuser. Sie stehen nun nicht mehr als Saum am Wege, sondern 
schmiegen sich dem Gelände und der Waldformation an, die sich in nicht 
zu großer Entfernung davon hinzieht. Es gehört zum eindringlichsten Beispiel 
dieser Art in Abb. 13, die beiden legten Hälften der Siedlung zu verfolgen 
and ein Mitgehen zu erleben, in welch vollständig verschiedener Weise 
an Wohnen, ein gemeinsames Leben sich zu beiden Seiten des Wegs gestalten 
wird, Natürlich kann dies nicht in allem von heute auf morgen beobachtet wer- 
den. Und doch ist möglich, daß einem in dieser Hinsicht fein geschulten Beo- 
bachter schon manches sich zeigen wird, was auf diese großen Unterschiede 
hinweist. Es ist nicht allzu schwer, eben dies herauszulesen, was im legten Heft 
über das Kreisprinzip gezeigt werden konnte; auch wenn die Anordnung der 
Häuser recht wenig mehr mit einer Kreislinie zu tun hat. Die Kreisbewegung 
edoch kann ohne viel Mühe herausgefunden werden. Hätte der angrenzende 
Wald irgend welche Abrundungsformen, wäre es noch einfacher zu erkennen. 
Nenn Siedlungen in dieser Weise angeordnet werden sollen, stößt man heute
	        
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