Full text: Für Bauplatz und Werkstatt / Monats-Schrift der staatlichen Beratungsstelle für das Baugewerbe (1937 / Sonderdruck)

Abb. 56. Vermaltungsbau der NSDAP, München 
Friedensmille des deutfchen Volkes, der feine ganze Energie in die Schaffung von Kultur= 
und Zivililationsmerten hineinergießen läßt, beffer und vor allem mahrhaftiger betont merden 
als dadurch, daß in der Form gezeigt murde: mir freben in die Höhe! In dieler Vertikal= 
bewegung liegt der Unterfchied zu einer Horizontallagerung. Wäre diefe Willensbemwegung 
unterblieben und vielleicht in diejenige Englands eingemündet, Io hätte eben diefe Tatfache 
zntfprechend anders gewertet werden müllen. Bei all diefen nun angeltellten Betrachtungen 
ınd Ausführungen, die mohl in der verkchiedenften Weile gewertet merden können, murde 
a davon ausgegangen, daß zur Zeit außer einer technikchen Förderung des Handwerks, 
die heute nur noch eine äußert befchränkte fein kann, einzig und allein gerade im Wach- 
rufen eines Verftändniffes der gefamten Formmelt die Möglichkeit erblickt merden muß, 
)as Handwerk weiter zu fördern. Der finkende Inftinkt hat nämlich einen tärker arbeitenden 
Kunftverftand zur Folge. Da der Inftinkt aber gefchmächt ift, darf es nicht mundernehmen, 
wenn der Verltand oft falfch arbeitet. Dies gehört zum Verhängnis unferer Zeit. So lange 
28 nun nicht wieder anders geworden if, fo lange immer noch eine Gefühls= und Em= 
pfindungsftumpfheit jeglicher Formgeftaltung gegenüber herrfcht, fo lange muß die Auf» 
bayarbeit durch ein Kennenlernen und damit ein Willen um die Formmelt der Vergangen= 
Jeit begonnen merden. Dabei kann es fich nicht um eine „Stilkunde”, mie Ne bisher ge= 
pflogen murde, handeln, fondern um ein Willen um die Formen vom Menkhen aus, das 
jedem die Möglichkeit gibt, aus dem Willen das frifkche, neue Erleben der Architektur» 
formen heraufzuführen, um auf diele Weile die künftleriiche Geltaltung neu zu befruchten. 
Vor dem Umbruch konnte eine Förderung des Handmerks fo erfolgen, daß man erklären 
konnte, diele Ausführungen find Kulturangelegenheit. Heute muß eben diele Kulturange- 
legenheit Grundlage und Lebensbedürfnis des Handwerks merden. Nur fo k;nn im Sinne 
der Forderungen unferes Führers ein Aufbau für Künftiges gefchaffen merden.
	        
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