Full text: Für Bauplatz und Werkstatt / Monats-Schrift der staatlichen Beratungsstelle für das Baugewerbe (1937 / Sonderdruck)

HANDWERKLICHES SCHRIFTZEICHNEN 
von HELLMUTH UHRIG 
Verlag Jakob Rath, Stuttgart, Calwerstraße 33 
40 Tafeln, 16 Seiten Texteinführung mit Zeichnungen 
und Buchstahbenschlüsseln für Block, Gotisch usw. 
Preis in halbleinener Mappe ...... ... RM. 20.- 
Der Verfasser ist Bildhauer und Steinmetz. Seinem Tafel- 
werk merkt man in der vollkommen durchgearbeiteten 
Formung der Schriften die Praxis des geübten Steinmetzen 
an. Gerade die gute Schrift, wie wir sie heute überall ver- 
langen, fordert vom Handwerker, sei er nun Bildhauer, 
steinmetz, Maler, Dekorateur oder reiner Schriftenzeichner, 
ein Spezialkönnen, das früher nur in und durch Praxis 
errungen werden konnte, Im Werk Uhrig ist nun die Er- 
fahrung langjähriger Tätigkeit in der Schriftherstellung in 
ziner Art Lehrgang zusammengefaßt und steht jedem stre- 
benden Handwerker offen. Die Schriften werden durch 
Maße und Liniengerüste genau erfaßt und sind auf diese 
Weise zu konstruieren, ohne aber unlebendig zu werden, 
Die Verhältnisse von Höhe zu Breite, die Balkenstärke, 
die Zwischenräume der Buchstaben, auch ihre Hohlräume, 
sind die Faktoren des Schriftbildes, die gar nicht leicht zu 
meistern sind. 
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Bildprobe: Tell eines Alphabets in Antiqua. 
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Bildprobe: Schlüssel für Block und Gotisch, 
Gerade auf die vielen besonderen Kniffe geht Uhrig ausführ- 
lich ein und zeigt, wie man bei größter Zeitökonomie irgend 
eine klassische oder neuzeitliche Schrift oder Zahl in künst- 
lerischer, nicht trocken systematischer Form fertigen kann. 
Ein solches Werk hat gefehlt. Der geläuterte Geschmack 
des Verfassers, der aus einer bedeutenden Schule kommt 
—- das Werk ist seinem früheren Lehrer, dem Leiter der 
“achklasse für Bildhauer an der Kunstgewerbeschule in 
stuttgart, Herrn Prof. Alfred Lörcher gewidmet — bewahrt 
vor allen modischen Zutaten. Das Werk hält sich an die 
"eine klare Form und kann als Standardwerk guten Schrift- 
zeichnens angesehen werden. Dabei will es ausdrüclich 
nicht etwa nur Vorlage sein, sondern die 40 Tafeln, die 
hervorragend schöne Schriftformen aufweisen, sollen zu ei- 
zener freier Erfindung führen, so wie es der Zweck gerade 
zrfordert. Die Anleitung zu solcher schöpferischen Tätig- 
keit im Schriftentwerfen ist praktischund durch Schemen und 
Zeichnungen gut erläutert. Daß das Tafelwerk deshalb au- 
Ber für die eingangs erwähnten Berufe auch für Handwer- 
ker- und Bauschulen wie geschaffen ist, braucht kaum noch 
besonders hervorgehoben zu werden. 
von Emil Rau 
Jul. Hoffmann, Verlag, Stuttgart. Mit Abbildungen von 
60 Holzarten in den Naturfarben. Leinen, RM. 3.80 
in kleinem handlichen Format wird vom Verlag Hoffmann, 
Stuttgart, eine sehr schätzenswerte Zusammenstellung der 
Naturhölzer in getreuer Wiedergabe von Farbe und Mase- 
rung dargeboten. Wie oft komnıt es in der Praxis vor, daß 
der Handwerker, Architekt, Lehrer oder Schüler sich selbst 
oder einem andern Aufschluß geben soll über Farbe und 
Aussehen irgendeiner Holzart, und Probestücke sind nicht 
zur Hand, In solchem Fall greift man zu dem Werkchen 
von Emil Rau, in dem 96 Holzarten in Proben 7X 10 cm 
naturgetreu in Zwölffarbendruck wiedergegeben sind. Der 
Text gibt Vorkommen, Verwendung und Eigenschaften der 
Hölzer an. Auch der Laie, der Liebe zum Naturstoff Holz 
in seiner Vielfalt und Schönheit hat, wird das Werkchen, 
das gegenüber früheren großen Werken über Holzarten 
den Vorzug der Handlichkeit und Billigkeit hat, mit Genuß 
in die Hand nehmen, und sich vom Reichtum der Holzarten 
anregen lassen. 
Bildprobe: Arve 
(‚einfarbige Wiedergabe einer zwölffarbigen Tafel).
	        
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