Full text: Für Bauplatz und Werkstatt / Monats-Schrift der staatlichen Beratungsstelle für das Baugewerbe (1937 / Sonderdruck)

=. ı für die 
Vorberechnung von Bauschlosser-, Bauschmiede-, Baubeschlag- und Stahlbauarbeiten 
im Auftrage der Abteilung Technik, 
Württ, Landesgewerbemuseum und der 
Stiftung zur Förderung von Baufor- 
schungen bearbeitet von Ing. F. Schleif 
VDI, herausgegeben vom REFA-Aus- 
schuß Württemberg, Stuttgart-W. 
Beuth -Verlag, Berlin SW 190, Dresdener- 
Str. 07. Mitvertricbh: Holland und Josen- 
hans, Stuttgart-W. Preis: 6.— (1180 Text- 
abbildungen, 173 Zahlentafeln). 
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Diese Neuerscheinung reiht sich den im gleichen 
Verlag schon früher erschienenen Veröffent- 
lichungen über FKlektro-, Gas-, Heizungs- und 
Wasserinstallationsarbeiten folgerichtig an. 
Sie ist ebenso nach den Grundsätzen des 
Reichsausschusses für Arbeitsstudien 
(REFA) durch die Abteilung Technik als Aus- 
wertung umfangreicher Zeit- und Arbeitsstu- 
dien ausgearbeitet worden. 
Was geben die Richtzeiten? Als Antwort kann 
man kurz sagen: die genau ermittelten Unter- 
lagen für die Überprüfung der Wirtschaftlich- 
keit eines Betriebes oder einer einzelnen 
Arbeit. Sie geben ferner die Hilfsmittel an die 
Hand, die zu einer Hebung der Wirtschaftlich- 
keit führen können, 
Man kann eine solche Hebung unmittelbar 
einleiten, man kann sie auch mittelbar bewir- 
ken durch die Erfassung der vermeidbaren 
Verlustzeiten. Gerade dieser letztere 
Faktor wird in vielen Fällen sehr wichtig sein, 
weil die Minderung der Verlustzeit an sich 
schon Förderung der Wirtschaftlichkeit be- 
deutet. Dieser Punkt entspricht einer Erfah- 
rung, die auf anderem Gebiet sehr aufschluß- 
reich vorliegt: bei der Eignungsprüfung. Die 
Erfahrung mit den Eignungsprüfungen zeigt, 
daß die Abgrenzung derjenigen Gebiete, für 
welche der Prüfling keine Eignung erweist, 
fast durchweg voll ausgewertet werden kann, 
während das positive Ergebnis der Eignungs- 
gebiete einen „Kann”-Wert hat. D.h. die prü- 
fungsmäßig erwiesene Eignung kann für die 
Lebenspraxis stimmen, sie muß aber nicht un- 
bedingt eintreten. 
Finen wichtigen und auf praktischer Erfahrung 
gegründeten Beitrag liefern die „Richtzeiten” 
für alles, was mit Kalkulation und Vergebung 
zu tun hat. Es ist für den Unternehmer ebenso 
wichtig, daß er die Herstellungszeiten nicht nur 
vermutungsmäßig, sondern tatsächlich ein- 
setzen kann, wie es für ihn von Entscheidung 
sein kann, daß er durch Kenninis der bestwirt- 
schaftlichen Zeiten ein konkurrenzfähiges und für ihn halt- 
bares Angebot vorlegen kann. 
Für die vergebende Stelle, welche verschiedene Angebote 
zu vergleichen hat, sind die Richtzeiten ein genauer Anhalt 
zur Überprüfung und vor allem auch zur Bestimmung der 
geforderten Herstellungstermine. Die umfangreiche Dar- 
stellung des Buches ermöglicht der planenden und verge- 
henden Stelle auch die Auswahl unter konstruktiv etwa 
gleichwertigen Verfahren nach der Bestzeit, die für eine 
Konstruktion möglich sein kann. 
Auf diese Weise wird das Vergebungswesen auf eine klare 
Grundlage gestellt. Die Richtzeiten sind nicht mit künstlich 
erzwungenen \Mindestzeiten zu verwechseln. Ebenso müssen 
die jeweils verschiedenen örtlichen Verhältnisse und ein 
gewisser Spielraum, den gesunde Praxis braucht, ihr Recht 
haben. Dennoch geben die „Richtzeiten” innerhalb des 
Spieles aller nicht restlos kalkulierbaren Kräfte ein Erfah- 
rungsmittel, das sichert. 
Die Richtzeit ist erfahrungsmäßige Vorberechnung, wie es 
jede Kalkulation ist. Es wird für jeden, der mit ihr arbeitet, 
die Erfahrung steigern, wenn er das herausgekommene 
Ergebnis der tatsächlichen Leistungszeit mit der Vorberech- 
nung vergleicht, 
Fällt der Vergleich zu seinen Ungunsten aus, so gibt ihm 
das Buch unter den Abschnitten über Rüstzeiten (Einrich- 
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261 38| 94,9, 87,9] 425; 480 | 560 | 525 
29: 36| 133 | 124 | 570. 530| 5629| 58 
 aförderungszeiten: II 07 b -'T und 2, Anstrichzeiten: IL 09a 
 ‚ewicht ohne Cberlicht - Auflagerrahsen - Yerbindungsteile 
Württ, Landsagewerbemussum: Abteilung Technik, ) 136 
Probetafel Din A 4 aus dem Werk „Richtzeiten“, verkleinert. 
ten, Auf- und Abrüsten) und über Verlustzeiten Nach- 
weise und Erfahrungsgrundlagen, an denen er lernen kann. 
Hiezu ein angeführter Satz des betr. Kapitels: 
„Je höher die Verlustzeit über den Betrag von 20 v. Hundert 
ist, umso schlechter ist die Arbeitsvorbereitung und umso 
vollkommener ist sie im umgekehrten Falle.” 
Das Buch erweist daran anschließend die erfahrungs- 
mäßigen Mängel, die in der Arbeitsvorbereitung liegen 
und die-zur Verlustzeit führen. Es sind Mängel, die vor- 
wiegend in der Organisation liegen, zum wenigsten beim 
ausführenden Werkmann. 
Die Anwendungsmöglichkeit der vorliegenden Vorberech- 
aungs-Richtzeiten umfaßt neben der Titelangabe von 
Bauschlosser-, Bauschmiede-, Baubeschlag- und Stahlbau- 
arbeiten sinngemäß alle verwandten Betriebe, wie: Behäl- 
ter-, Apparate-, Fahrzeug- und Maschinenbau und be- 
trifft folgende Arbeitsstellen: Betriebsführer, Konstruk- 
teure, Kalkulatoren, Meister; ferner: alle Auftrags-, Preis- 
prüfungs- und Schiedsstellen, Fachschulen und Kursleiter 
für Kalkulationen usw. 
Es gehört zum zeitgemäßen Begriff der volksverbundenen 
Verantwortlichkeit, daß eine solche Arbeit, die das Ergebnis 
gründlicher Erfahrungsauswertung darstellt, von allen in 
der Eisenpraxis Mit-Beteiligten zugunsten unserer gesam- 
ten Wirtschaft eingesetzt wird. 
„6 der Mnannatccchrift Ban 
ale and MW arkstati“ 29. Jahrgane Nr. 14, Stuttgart, Navember ın
	        
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