SPARSAME VERWENDUNG VON HOLZ!
‚Und fo wende ich mich... an den deutfchen Arbeiter wie an den
deutfchen Bauern, an den Unternehmer mie an die Männer der Willen»
chaft und darüber hinaus an jeden Einzelnen aller Berufe und Stände:
Drüfe fich Jeder jeden Tag, mas er lelbft tun kann und was er bei=
‚ragen kann zu dem Gelingen des Werkes.”
4ermann Göring im Geleitmort der Zeitkchrift „Der Vierjahresplan”.
„In dem Vierjahresplan ift der deutfche Wald mit allen feinen Erzeug-
1iffen in entfcheidendem Maß als eine der umfalfendften Rohltoff=
quellen eingefchaltet.””
dr. vo. Monroy in „Der Wald als Rohftoffquelle”” in der Zeitichrift
„Der Vierjahresplan”.
„Es ift berechnet morden, daß der Holzverbrauch aller Länder der Erde
3rößer ilt, als der Holzzumachs.”
Dr. Dorn in Nr. 4 der Zeitkchrift „Der Vieriahresplan””.
Sparsam mit den vorhandenen Materialien umzugehen ist eine ebenso selbst-
verständliche wie dringende Forderung des Vierjahresplans.
Wenn dies bei Lebensmitteln nötig ist, die wie z.B. Getreide, Kartoffeln oder
Ibst jedes Jahr neu geerntet werden können, wie viel mehr bei Holz, das jedes
Jahr nur einen Jahresring von wenigen Millimetern ansegt und zur Stamm-
bildung 50 und mehr Jahre braucht.
Sparsamkeit ist nicht nur eine heute zwangsweise geübte Tugend, sondern ge-
radezu ein Kennzeichen des neuzeitlichen Menschen. Nicht etwa, daß er das
Material übermäßig nach dem Geldwert einschätzte und deshalb damit geizte —
das wäre ja gerade ein Kennzeichen einer nur-materialistischen Auffassung, die
wir überwinden wollen — sondern Sparsamkeit beim Werkstoff muß verstanden
werden einerseits als eine Auswirkung der höher entwickelten Technik und
andererseits als eine Forderung aus dem Gefühl für das Soziale und die Volks-
gemeinschaft.
Die vervollkommnete Technik ist im Stande auf Grund von Wissenschaft und
Zrfahrung das Letzte.aus einem Werkstoff herauszuholen, ihn also in sparsamster
Weise einzusetzen. Das ist und bleibt unser technisches Ideal.
Das soziale Gefühl gebietet uns aber Sparsamkeit zum Nuten aller. Viele natur-
gegebenen Stoffe sind begrenzt, nicht nur für das einzelne Volk, sondern auf
die Dauer auch für die ganze Menschheit. Jede Verschwendung muß sich des-
halb in legter Hinsicht als unsozial auswirken. Dies muß auch von den Zerstö-
zungen gesagt werden, die in manchen Ländern an der Tagesordnung sind,
lediglich um die Warenpreise nicht absinken zu lassen.
Aber es wird noch lange Zeit währen, bis das wahre soziale Empfinden für die
Mitmenschen auch über die nationalen Grenzen hinweg wirken wird. Dies liegt
als Aufgabe vor.