TIERISCHE HOLZSCHÄDLINGE
Abb. 36. HAUSBOCK (Hylotrupes baju-
lus L.) Weibchen und Männchen auf einem
Fraßstück aus dem Dach einer Kirche, mit
angeschnittenen Fraßgängen. Ungefähre
natürliche Größe.
Der Hausbock (Hylotrupes bajulus L.)
Zu den schlimmsten Holzzerstörern unter den tie-
rischen Holzschädlingen gehört der sogenannte
„‚Hausbock” (siehe Abb. 36). Die riesigen Schäden,
die er an verbautem Holze in Deutschland und auch
in andern Ländern angerichtet hat, sind erst in letter
Zeit genauer festgestellt worden und übertreffen im
Ergebnis alle bisherigen Vermutungen.
Auf diesen gefährlichen Schädling wird man durch
die Fluglöcher aufmerksam gemacht, die im Sommer,
jedoch nicht sehr zahlreich, auftreten. Die Form des
Flugloches ist elliptisch, also oval, und hat einen
Gangdurchmesser von etwa 6 mm.
Dieseovalen Löcher und kleineHäufchen von weißem
Bohrmehl auf oder senkrecht unter den Holzkon-
struktionsteilen sind meistens die einzigen Anzei-
chen, die äußerlich wahrnehmbar sind (s. Abb. 37 u.43)
Sie deuten auf den Hausbock bezw. auf seine Larven
hin, während kreisrunde Löcher von ungefähr glei-
chem Durchmesser auf die Holzwespe weisen. von
der noch gesprochen wird.
Abb. 37 In seltenen Fällen findet man - nur bei horizontalen Hölzern
7luglöcher. aus denen kleine Rohrmehlhäufchen herausgeschaff!
nd
Lebensweise des Hausbocks und seinerLarven.
Der Käfer selbst, der zur weitverzweigten Familie
der Bockkäfer gehört, ist nur während der Flugzeiten
in den Monaten Juli und August, und zwar in der
Dämmerung, zu sehen. Er selbst richtet keinen Scha-
den am Bauholze an. Nach der Begattung und Eier-
ablage stirbt er bald wieder ab.
Die Käfer erreichen eine Größe von 8—22 mm, sind
braun bis schwarz und stellenweise grau behaart.
Der Halsschild hat zwei runde glatte Schwielen, die
seim Männchen spärlich, beim Weibchen meistens
Jichter mit wolliger Behaarung umsäumt sind. Die
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