Full text: Für Bauplatz und Werkstatt / Monats-Schrift der staatlichen Beratungsstelle für das Baugewerbe (1937 / Sonderdruck)

Abb. 63. HOLZWESPEN und deren Larven 
Stark verkleinert) 
Abb. 64. Flualöcher der HOLZWESPE (1, nat Cröße} 
schwer festzustellen ist, ob die Wespen schon aus- 
geschlüpft sind. In der Regel besteht zwei Jahre 
nach dem Verbauen keine Gefahr mehr, da die 
Wespen nach zwei Jahren entwickelt sind. 
Die im Sommer ausfliegenden Tiere sind abzufangen 
und zu töten, 
Anbesonders auffallenden Stellen können die Schön- 
heitsfehler der Ausfluglöcher durch Auskitten z.B. 
mit Knetholz beseitigt werden. 
Verwandter Art ist ferner die Blaue Holzbiene 
'Xylocopa violacea), eine kurze hummelartig aus- 
sehende Biene von blauschwarzer Farbe und 25 mm 
Länge, deren Weibchen ihre Brutgänge in Hartholz 
sinbohrt und dort in ca. 12 abgeteilten Zellen — 
nach Einbringung von Honig und Pollen — je ein 
Ei ablegt. Die Schädigung des Holzes durch die Brut- 
gänge der Holzbiene ist oft beträchtlich. 
Die Holzameisen (Lasius F.) 
Unter den ebenfalls zuden Hautflüglern gehörenden 
Ameisen befinden sich einige für das Bauholz und 
das Haus schädliche Arten. . 
DieRiesenameise (Camponotus herculeanus Mayr) 
mitrotbraunem Vorderleib und schwarzem behaarten 
Hinterleib. Die Arbeiterinnen werden 7—14mml lang, 
die Weibchen 15—18 mm lang. Sie dringt in lebende 
Nadelholzbäume ein und zernagt das weiche Som- 
merholz oft in großer Ausdehnung (s. Abb. 65). Von 
außen.ist dem Stamm nichts anzusehen; nur ein Loch, 
aus dem zernagte Holzteile herausfallen, läßt auf den 
Ameisenbauschließen. Auch Hölzer auf Lagerplätgen 
werden von ihnen befallen, und manchmal treten 
sie auch in den Häusern selbst auf. 
‘hre Zerstörungen sind deshalb zu fürchten, weil sie 
ıach außen meistens gar nicht bemerkbar werden, 
m Innern des Holzes aber beträchtlichen Umfang 
ınnehmen können. 
Neichholz von Fichte und Tanne wird von ihnen 
sefallen, selten gehen sie an Laubbäume wie Eiche, 
3uche, Linde usw. 
Andere Arten der Holzameisen, wie die Roßameise 
‚Camponotus ligniperda Latr.), am Hinterleib rost- 
ıraun gefärbt, ist öfter in Häusern, in Holzbrücken 
ınd in einzelnen Holzteilen zerstörend aufgetreten 
vergl. Abb. 66 u. 67). 
Ähnliches ist über weitere verwandte Arten wie die 
ylänzendschwarze, die mattschwarze, die gelbbrüs- 
ige, die braunbrüstige und die gelbbraune Holz- 
ımeise zu sagen. 
Die Rote Waldameise (Formica rufa L.), die Ameisen- 
ıaufen baut, ist in Bezug auf Bauholz vollkommen 
unschädlich. 
Die Holzameisen dringen manchmal über Spaliere, 
Abfallrohre und andere Wege in die Häuser und 
Zimmer ein, während ihr Nest außerhalb angelegt 
‚st. Sie müssen dann auf besondere Art bekämpft 
werden, indem man das Nest feststellt, das oft unter- 
ırdisch z.B. unter Steinplatten oder Pflastersteinen 
verboraen ist.
	        
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