Full text: Für Bauplatz und Werkstatt / Monats-Schrift der staatlichen Beratungsstelle für das Baugewerbe (1937 / Sonderdruck)

Nenn sie direkt im Holz nisten, z.B. im Holzgebälk, 
;o ist die Gefahr der inneren Zerstörung des Holzes 
jesonders groß und Abhilfe nötig. 
Abb. 65. Fichtenstamm von HOLZAMEISEN befallen und im 
nNnner zerstört. 
Abb. 66 und 67. Von HOLZAMEISEN zerstörte Hölzer. (Linke 
Abbildung stark verkleinert, rechte Abbildung ca. !/» nat. Größe). 
3Zekämpfung: Bei der Bekämpfung, gegen die 
sich dieeingedrungenen Ameisen oft sehr hartnäckig 
3rweisen, ist vor allem das Nest durch Verfolgen der 
Gehstraße der Ameisen festzustellen. Die Vernich- 
ung des Nestes erfolgt am besten in den späten 
Abendstunden, wenn alle Ameisen im Nest sind. 
3eiNesternim Holzempfiehlt das Handbuch Zacher*) 
lie Vernichtung mit einem chemischen Mittel, wobei 
lie Ausgänge mit Lehm, Kitt oder ähnl. fest zu ver- 
schließen sind, nachdem das Vernichtungsmittel ein- 
zeführt ist. Bei Nestern im Erdreich oder im Pflaster 
verden die Löcher mit feuchtem Lehm bedeckt und 
lieser festgetreten. Dann stößt man mit einem Pfahl 
in Loch in den Boden und schüttet je nach Örtlich- 
zeit entweder heißes Wasser oder ein Vernichtungs- 
nittel hinein, z.B. Tetrachlorkohlenstoff, das giftige 
Gase entwickelt und die Ameisen tötet. 
In Häusern ist damit vorsichtig umzugehen. 
Wenn eine direkte Bekämpfung nicht möglich ist, so 
greift man zu Giftkötern. Die chemischen Fabriken 
liefern auch hiezu bewährte Mittel: 
Muß von Giftkötern abgesehen werden, so kann 
mnan die Ameisen durch Schwämme mit Sirupträn- 
gung anlocken und die mit Ameisen besetgten 
Schwämme in heißes Wasser werfen, solange bis 
das ganze Volk vernichtet ist. 
Auch andere Arten des Abfangens mit Gefäßen, 
"laschen u. dergl., in denen sich etwas Himbeersaft 
»der Sirup befindet, sind manchmal von Erfolg. Die 
"iere müssen hierauf ebenfalls durch heißes Wasser 
jetötet werden. Als Mittel zum Vergiften der Amei- 
jen wird empfohlen eine Mischung von Potasche- 
ösung mit Honig (1 : 10) aufzustellen, wovon die 
Ameisen nach Genuß zu Grunde gehen. Desgleichen 
st das Aufstellen eines feinen Gemisches von Borax 
nit Staubzucker (1:2) in flachen von den Ameisen 
eicht erreichbaren Schalen wirksam, da Borax auf 
die Ameisen ebenfalls tödlich wirkt. 
Als Abwehrmittel, um Ameisen, die im Freien ihr 
Nest haben, vom Eindringen ins Haus abzuhalten, 
nat sich Schwefelblüte gut bewährt. Es ist aber nicht 
'eicht, ihnen alle Wege abzuschneiden. Nur durch 
genaues Beobachten der Wege ist ihnen beizu- 
zommen. Im Frühjahr ist die Gefahr am größten, 
solange die Natur ihnen nicht viel Nahrung bietet. 
Der Grund des Eindringens ist Nahrungssuche, 
Alles Süße, aber auch Fleisch, Früchte usw. zieht die 
Ameisen an. 
Auch frischem Insektenpulver wird eine gute Wir- 
zung gegen Ameisen nachgesagt. 
Die Ameisen im Freien z. B. in Gärten vollständig 
zu vernichten, ist meist aussichtslos. Es wird sich 
also mehr darum handelin,sie vom Haus abzuhalten, 
und Vorsorge zutreffen, daß sie nicht im Haus nisten. 
) Literaturnachweis S. 44.
	        
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