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Bei einer Wandstärke von 21—3 Zoll genügen zwei
Dachziegel nach Fig. 3 Bl. 13.
Bei einer Wandstärke von 31—4 Zoll läfst sich diese mit
irei Dachziegeln nach Fig. 5 Bl. 13, oder mit Mauerziegeln
auf hoher Kante nach Fig. 2 Bl. 13 herstellen.
Eine Wandstärke von 41—-5 Zoll erhält man durch Ver-
stärkung der Mauerziegelschicht auf hoher Kante mit einem
Dachziegel nach Fig. 1 Bl. 14. -
Eine Wandstärke von 51— 6 Zoll läfst sich durch eine
Mauerziegelschicht auf hoher Kante mit zwei Dachziegel
schichten nach Fig, 2 Bl. 14, auch lediglich durch Mauerzie-
gel nach Fig. 3 und 4 Bl. 14 darstellen.
Eine Wandstärke von 61—7 Zoll erhält man durch eine
Mauerziegelschicht auf flacher Seite mit einer Dachziegel-
schicht nach Fig. 5 Bl. 14, je nachdem man die äußeren Wan-
Jungen des Gefäfses noch mit Cement putzt, oder damit nur
ausfugt.
Noch größere Wandstärken lassen sich durch einen re-
gelrechten Verband von Mauerziegeln leicht darstellen.
Im Allgemeinen bedürfen die Gefäfse nur eine geringe
Stärke der Wandungen, indem das ganze mit Cement gefer-
tigte Mauerwerk als eine Masse betrachtet werden kann.
Die Fugen halten so fest zusammen, dafs beim Abbrechen
sines gemauerten Behälters eher die Ziegel zerbrechen, als
ler Fugenmörtel.
Zur Darstellung der Gefälse von mäfsiger Gröfßfse werden
zumeist Dachziegel verwendet; sie sind handlicher bei der Ar-
beit, gewähren einen gröfseren Fugenwechsel, dadurch eine
gröfsere Festigkeit und Wasserdichtigkeit, erfordern jedoch
mehr Cementmörtel als die Anwendung von Mauerziegeln.
Bei beweglichen oder transportablen Gefäfsen von vier-
ackiger Form wird zuvor der Boden derselben in folgender
Weise dargestellt: Auf eine geebnete Brett- oder Bohlen-
ınterlage wird in der Gröfse des Gefäfses die Dachziegel-
schicht verlegt, entweder trocken auf die Unterlage, oder auf
ausgebreiteten Mörtel. Bei letzterem Verfahren ist zuvor auf
der Unterlage Schreibmaculatur- Papier auszubreiten, zur Ver-
meidung des Anhaftens des Mörtels. Auf dieser gelegten
Schicht werden dann die Seitenwandungen von Dachziegeln
in Cement errichtet, Fig. 1 Bl. 13, die, so lange der Mörtel
‚och nicht erhärtet, durch gestützte Seitenbretter in ruhiger
verticaler Lage gehalten werden. Sind zur Bildung der Wan-
Jungen zwei oder drei Dachziegelschichten erforderlich, Fig. 3
and 5 Bl. 13, so wird jede Dachziegellage des Bodens um die
Stärke eines Dachziegels nebst Fuge nach innen eingezogen,
wodurch eine Verwechselung der. Fugen zur festeren Verbin-
Jung der Seitenwandungen mit dem Boden erzielt wird.
Während bei Anwendung von Dachziegeln zur Herstel-
lung der Seitenwandungen leichte Bretterrüstungen nach Fig. 3
Bl. 13 lothrecht aufzustellen nöthig sind, um die Dachziegel
auf hoher Kante, bevor der Cementmörtel gebunden, gehörig
zu stützen, sind kleinere Gefäfse von viereckiger Form von
Mauerziegeln auf hoher Kante, Fig. 2 Bl. 13, in einfacher Weise
ohne alle sonstige Zurüstung herzustellen, und ist dazu nur
Winkeleisen, Richtscheit, Loth und Kelle als Handwerkszeug
arforderlich.
Bei Gefäflsen von viereckiger Form sind die Ecken
der Seitenwandungen im Verbande nach Fig. 5 Bl. 13 darzu-
stellen. Bei Anwendung von Mauerziegeln allein, oder in Ver-
»indung von Dachziegeln, ist die Construction der Verbindung
der Seitenwandungen unter sich in den Ecken, wie mit dem
Boden nach Fig. 2 Bl. 13, und Fig. 1—5 Bl 14 auszuführen.
Zur gröfseren Festigkeit und besseren Reinigung werden
Jie Ecken am Boden und in den Seitenwandungen noch ge-
5rochen, Fig. 1—3 Bl. 13 und Fig. 1—5 Bl. 14. Diese Ab-
schrägung in den Ecken geschieht entweder lediglich durch
vementmörtel, nach Fig. 6a Bl. 14, oder durch zugehauene
Mauerziegelstücke, nach Fig, 6b Bl. 14, oder durch vortretende,
1ach innen abgeschrägte Mauerziegelschichten, nach Fig. 6c
Bl. 14.
Bei Gefälsen mit stark abgestumpften Ecken, oder von
oolygonaler Form, gelten die gleichen Constructionen wie vor-
beschrieben.
Um das Gewicht transportabler Cementgefäßse zu erleich-
sern, können in vielen Fällen diese Gefäfse von hohlen Zie-
selsteinen und Cement hergestellt werden. Hierzu eignen
sich insbesondere die patentirten Hohlziegel mit geschlosse-
1en Köpfen.
Bei unbeweglichen oder festgemauerten Gefäfsen von
ziereckiger Form werden die Seitenwandungen unmittelbar
‚uf ihren waagerecht abgeglichenen Fundamenten von Mauer-
zegeln oder Beton aufgeführt. Diese Untermauerung bildet
Jann zugleich den Boden des Gefäfses.
Zur festeren Verbindung mit den Seitenwandungen des
vefüßses, oder zur Bildung eines Gefälles im Boden zum Ab-
assen von Flüssigkeiten, werden auch wohl auf diese Un-
‚ermauerung innerhalb des vollendeten Gefäfses noch ein oder
‚wei Dachziegelschichten in Cement verlegt.
In vielen Fällen, wie z. B. bei Darstellung von Quell-
‚ottichen, hat man diese Gefäfse auch aus, in Werkstätten
‚uvor von Dachziegeln gefertigten, Platten von 2; und mehr
Zoll Stärke zusammengesetzt und äufserlich dann eine Schicht
ron Mauerziegeln auf hoher Kante dagegen cementirt, wie
Jies die untenstehende Fig. 1 verdeutlicht. Die in Werkstät-
‚en gefertigten Platten sind jedoch auf der Seite, mit welcher
ze gegen die Mauerziegelschicht cementirt werden sollen, ohne
Abputz zu belassen.
Kleinere runde Gefäfse, bis zur Gröfse eines Wasser-
imers, werden in folgender Weise dargestellt:
Ist das zu fertigende Gefäfs von konischer Gestalt, oben
weiter als unten, Fig. 2 Bl. 15, so wird auf eine Brettunter-
age Fig. 1 Bl. 15 eine Brettscheibe gleich dem oberen Durch-
messer des Gefäfses gelegt, in dessen Mittelpunkt ein rundes
Zisen, höher als das Gefäfs, lothrecht gesteckt wird; Auf
lieser Scheibe wird ein Lehmkern gefertigt und eine zweite
scheibe gleich dem unteren Durchmesser des Gefälses über
las Rundeisen auf den Kern gedrückt. Der Lehmkern ist
ım die Stärke der Wandung und des Bodens kleiner und an
liesen Kern werden nun die Hälften von Dachziegeln cemen-
irt, der Cementputz angetragen und mittelst einer Leier, an
lem Rundeisen befestigt, oder blofs durch ein kleines Richt-
scheit abgestrichen, wobei die beiden Brettscheiben die Lehre
;ilden. Nachdem der Cementmörtel erhärtet, wird die obere
Saheihe mit dem Rundeisen entfernt und demnächst der Boden