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des Gefäfses, nach Fig. 3a in der oberen Ansicht und in Fig. 3b
im Durchschnitt dargestellt, gebildet. Das Gefäfs wird hier-
auf von der untern Scheibe und dem Lehmkerne abgehoben,
sodann umgekehrt und innerhalb mit Cement geputzt.
Die zur Theilung der Dachziegel in zwei Hälften die-
nende Vorrichtung stellt Fig. 4 Bl. 15 dar. Sie besteht aus
Holz mit einem Ausschnitt in der Breite des Dachziegels, in
dessen Mitte ein Stahlstift befestigt ist. Die Vorrichtung wird
auf dem Dachziegel ohne Nase auf beiden Seiten einigemal
hin und her geführt, und läfst sich dann derselbe durch ein
paar leichte Schläge gut theilen.
Zur Darstellung gröfserer runder Gefäße bedient man
sich einer hölzernen Zurüstung nach Fig. 5 Bl. 15, bestehend
in einer oberen und unteren Scheibe von der Gröfse des in-
neren Durchmessers des Gefäfses, und jede in zwei Hälften
zetheilt, an deren Peripherie behobelte Lattenstücke bündig
aingelassen sind.
Zwei andere Scheiben über und unter dem Lattengerüste,
von der Größe des äufseren Durchmessers des Gefäfses, die-
nen als Lehren bei Anfertigung der Wandungen, beim Auf-
tragen und Glätten des äufseren Putzmörtels und werden ver-
loren mit den Scheiben des Lattengerüstes befestigt.
Die Hälften jeder Scheibe des Lattengerüstes sind zusam-
men um etwa 1 Zoll kleiner als der innere Durchmesser des
Gefälses. Die wirkliche Gröfse des Durchmessers wird jedoch
durch die mit Handgriff versehenen beiden Lattstücke her-
gestellt, die dazu dienen, die Form zu lösen, wenn man diese
Lattstücke nach Vollendung des‘ Gefäfses und Abheben der
oberen Scheibe herauszieht, wobei dann die Halbeylinder der
Lattenzurüstung zusammenfallen und herausgezogen werden
können.
Bei Anfertigung des Gefäfses wird zuvörderst die untere
Scheibe, in der Gröfse des äufseren: Durchmessers des Ge-
fäfses,. auf eine geebnete Brett- oder Bohlenunterlage gelegt,
Die äufsere Putzstärke wird auf dieser Scheibe durch einen
Zirkel bezeichnet. Auf dieser Scheibe wird dann zur Bildung
des Bodens des Gefäfses die erste Dachziegellage bis zur
Putzstärke Fig. 7 Bl. 15 gestreckt, darauf im Verbande die
zweite Dachziegellage nach Fig. 8 Bl. 15 in Cement verlegt,
jedoch nach innen um die Putz- und Dachziegelstärke ein-
gezogen, wie dies aus Fig. 5 ersichtlich ist.
Ist der Boden des Gefäfses in der erforderlichen Stärke
gebildet, so wird das Lattengerüst so aufgestellt, dafs die Ab-
stände als die Stärke der Seitenwandungen von der unteren
Scheibe überall gleich sind.
Um das Lattengerüst werden alsdann die Hälften der
Dachziegel mit- und übereinander im Verbande cementirt, Fig. 5
Bl. 15, der äußere Putzmörtel angetragen und mittelst der
Lehrscheiben durch eine Richtscheit geebnet und geglättet.
Nachdem die Form durch die mit Handhaben versehe-
nen beiden Lattstücke gelöst, die obere Lehrscheibe abgenom-
men, die Halbeylinder der Lattenzurüstung herausgehoben sind,
wird der innere Putz des Gefäfses Fig. 6 Bl. 15 angetragen
und geglättet.
Um den äufseren Putz des Bodens des Gefäfses fertigen
zu können, wird dasselbe umgelegt. Man kann jedoch‘ diesen
Putz gleich bei Bildung des Bodens herstellen, mufs dann
aber auf der unteren Scheibe Schreibmaculatur-Papier ausbrei-
ten, um das Anhaften des Cementmörtels zu vermeiden,
Gefäfse von 3 und mehr Fufs Durchmesser hat man in
einfacher Weise, wie vorbeschrieben, von Mauerziegeln auf
hoher Kante. ihrer Länge nach mit den schmalen Seiten an
einander cementirt, dargestellt. .
Auf der geebneten Brettunterlage wird mit dem Zirkel
der innere und äufsere Durchmesser des Gefäfses mit Blei
oder Kohle verzeichnet. dann noch Kreise, die die innere und
iufsere Putzstärke markiren, gezogen. In den inneren beiden
Kreisen werden die 21 Zoll starken und 5 Zoll breiten Mauer-
ziegel nun neben- und übereinander im Verbande cementirt,
ihnlich wie es in Fig. 5 Bl. 15 mit Anwendung von Dach-
ziegeln geschehen. Das Polyzon wird durch den äufseren
und inneren Putz mittelst einer Leier dann in eine Kreis-
Aäche vermittelt, ;
Bei Darstellung von ovalen Gefäfsen, Fig. 9 bis 12
Bl. 15 wird die Form von Latten oder schmalen Brettstücken
zebildet und mit dünnen Bandeisen zusammengehalten, auf
geebneter Unterlage aufgestellt, der Boden sowie die Wan-
Jungen von Dachziegeln innerhalb der Form, wie vorhin
beschrieben, gebildet, die Form dann gelöst und das Gefäls
aufserhalb und innerhalb geputzt und geglättet,
Sollen Gefäfse auf allen Seiten geschlossen sein, wie z. B.
bei Müll- und Aschbehältern Fig. 6 Bl. 13, so wird die Ueber-
leckung «in gleicher Weise wie der Boden des Gefäfses mit
Dachziegeln auf eingerüsteter Schaalung, nach Fig. 7 BL 13,
hergestellt.
Je nachdem in einem Gefäfse mehr trockene Gegenstände,
wie Müll und Asche, Knochenmehl u. s. w. oder Flüssigkeiten
aufbewahrt werden sollen, richtet sich die Mischung des Ce-
nentmörtels, Für erstere Gefäfßse genügt zumeist ein Mörtel
von 1 Theil Portland-Cement und 2 Theilen reinem, scharfen
und gewaschenen Sand. Bei Gefäflsen, die wasserdicht sein
und dem Druck des Wassers auf die Wandungen widerstehen
sollen, ist zum Mauern und äufseren Putz der Wandungen
3in Mörtel von 1 Theil Portland-Cement und 1 Theil Sand
zu verwenden. Denn je mehr Sand dem Cement hinzugefügt
wird, je poröser wird der Mörtel.
Wenn ein für Wasser bestimmtes Gefäls stets mit Wasser
zefüllt ist, so ist ein Putz innerhalb aus reinem Cementmörtel
ım zweckmäfßigsten. Bei Gefäfsen jedoch, wo abwechselnd
Luft und Wasser auf den Cementüberzug wirken können, oder
wo andere Flüssigkeiten, welche der Erhärtung des Cementes
nicht eben günstig sind, z.B. Oel u. s. w., darin aufbewahrt
werden sollen, ist dem Cement 1. Theil Sand zuzusetzen, um
den Putz gegen das Reifsen zu sichern. ;
Zum Schleifen oder Glätten des Putzes bedient man sich
der Reibeplatten von verschiedener Form und Gröfse, von
feinkörnigem Sandstein, Schiefer, Porzellan, Glas oder Marmor,
lie mit Gyps auf einer Handhabe befestigt werden. Diese
Reibeplatten sind besser als. die von Eisen oder Stahl, indem
mit letzteren die Putzflächen beim Reiben leicht heils werden
ınd die dünne geglättete Schicht dann an solchen Stellen ab-
»lättert und sonach nicht von Dauer ist. ;
Jedes Gefäls ist nach seiner Vollendung zur vollständigern
Srhärtung des Mörtels noch einige Zeit auf allen Flächen
zut anzunässen, was bei den äufseren Flächen am besten
durch die Brause einer Giefskanne und innerhalb durch Fül-
lung des Gefäfses mit Wasser geschehen kann.
Statt Gefäfse aus Mauer- und Dachziegeln herzustellen,
werden diese vielfach aus Cement- Beton gefertigt. .
Die Darstellung der Gefäfse aus Betonmasse erfordert zwar
aine umständlichere Zurüstung zur Form; es lassen sich aber aus
lieser Masse ausgezeichnet feste und dauerhafte Gefäße fertigen,
indem dieselbe in allen Theilen ein innig zusammenhängendes
zleichartiges Ganze bildet. Diese Art der Anfertigung von Ge-
fälsen ist insbesondere auch da mit Vortheil anzuwenden, wo
Mauer- und Dachziegel nicht ohne grofse Kosten zu beschaffen
sind, oder die in der Nähe vorhandenen, ihrer schlechten Be-
schaffenheit wegen, hierzu nicht verwendet werden können.
Bewegliche oder transportable Gefäße. von Cement-
Beton werden in folgender Weise dargestellt, und wird ein
bestimmtes Beispiel die Anfertigung besser verdeutlichen:
Ein Gefäfs für die Bierbrauerei des Herrn Lips, Neue