Friedrichsstrafse No. 23 in Berlin, war 7 Fufs lang, 3 Fulfs breit,
» Fufs 9 Zoll hoch und in den Wandungen 3 Zoll stark.
Der Boden der Form bestand aus 2 Zoll starken, gut ge-
‚äumten Bohlen a, Fig. 7 Bl. 14, die waagerecht auf Unter-
‚agshölzer bb dicht neben einander gestreckt wurden. In
jichter Entfernung von 3 Fufßs wurden darauf 1} Zoll starke
besäumte Bretter cc in der Höhe des zu fertigenden Gefälses
von 2 Fuls 9 Zoll lothrecht aufgestellt, und unten auf dem
Boden durch dreikantige Lattstücke dd und aufserdem noch
seitlich durch Streben ee in dieser Lage festgehalten.
Hierauf wurde ein innerer Kasten ff von gleichfalls 1} Zoll
starken Brettern auf 4 untergelegten, etwa 6—8 Zoll breiten
Bohlenstücken g so gefertigt, dafs nach dem Umkehren und
Einhängen dieses Kastens in den ersteren der Abstand vom
Boden und den Seiten überall 3 Zoll betrug.
Der Boden dieses inneren Kastens war offen, und nur
sin schmales Brett A in der Mitte der Länge des Kastens
‚yurde durch einige quer gelegte Brettstreifen %, mit Nägeln
zerbunden, in der richtigen Lage des Bodens gehalten.
Zwischen den äufseren und inneren Kasten wurden zum
gleichmäfsigen Einhalten der Wandstärke einige Spreizhölzer kk
aingestellt, und zu gleichem Zwecke dienen die dreikantigen
Lattstücke ZZ
Nachdem auf diese Weise die Form vollständig hergestellt,
wurde der Cement-Beton, 1 Theil Portland-Cement, I Theil schar-
er Sand und 4 Theile Mauer- und Dachziegel-, auch Kalkstein-
stücke, in der Gröfse einer Wallnuls, oder eines Hühnereies,
in die Bodenöffnungen mm des inneren Kastens eingeschüttet
and die Masse nach rechts und links vertheilt, auch mit ei-
nem flachen, starken Holze gehörig dichtgeschlagen, um
nachtheilige Luftblasen zu verhindern. War so der Boden des
Gefäßses mit Betonmasse gebildet, dann wurden die Seitenwan-
dungen des Gefäfses durch Einschütten der Masse’ zwischen
die oberen Bohlenstücke g in dem durch den äufseren und
inneren Formkasten gebildeten Zwischenraum dargestellt, so,
dafs wenn die Masse bis zu den Spreizen kk heranreichte,
diese, alsdann als überflüssig, weggenommen wurden.
Nach einigen Tagen wurde der innere und äufsere Form-
kasten entfernt, dann die innere und äufsere Fläche mit ei-
‚em Mörtel von 1 Theil Cement und 1 Theil Sand glatt ge-
outzt und den achten Tag etwa, nachdem der Putz erhärtet,
lie Flächen dann mit einem Sandsteinstück sauber abgeschlif-
ten. Alle Ecken erhielten, theils der gröfseren Reinlichkeit,
‘:heils der nöthigen Verstärkung wegen, eine angemessene
Abrundung nach Fig. 8 Bl. 14.
In etwa 5 Wochen war dieser Bierbehälter so weit er-
härtet, dafs derselbe von Spandau, dem damaligen Aufenthalt
des Verfertigers, Herrn Maurermeister Lehmann, nach Ber-
lin per Achse transportirt werden konnte,
Der Behälter, seit nunmehr 5 Jahren fortwährend in der
genannten Bierbrauerei im Gebrauch, ist von vorzüglicher
Festigkeit und Wasserdichtigkeit und entspricht so dem Zwecke
vollkommen. - |
Derartige Gefäfse können auch in einfacherer Weise fol-
yendermafsen dargestellt werden:
Auf einer geebneten festen Unterlage wird der äufsere
Tormkasten von Brettern aufgestellt, der innere Raum. dann
nit Schreibmaculatur-Papier bedeckt. Hierauf wird in der
gewählten Stärke des Bodens des Gefäfßses, die man sich an
Jen Seiten mit Kreide oder Blei bezeichnet, der Cement-Beton
ausgebreitet und mit einem flachen, starken Holze ganz dicht-
geschlagen. Ist dies geschehen, so wird unmittelbar darauf der
innere Formkasten auf diesem gebildeten Boden so aufge-
stellt, dafs der Zwischenraum, nach Maafsgabe der gewählten
Stärke der Wandungen, überall gleich weit ist, welcher Raum
zwischen den beiden Formkasten nun gleichfalls mit Cement-
Zeton ausgefüllt und in einzelnen Lagen festgeschlagen wird.
Jach mehreren Stunden wird der innere Kasten herausge-
‚ommen, die Flächen geputzt, geschliffen oder geglättet und
jer Behälter sodann mit Wasser gefüllt, welches nach mehreren
Tagen durch Heber oder Hahnvorrichtung abgelassen wird.
Man nimmt nun den äufseren Formkasten fort und ver-
ä4hrt mit dem Verputzen der äufseren Wände wie zuvor; SO-
lann legt man das Gefäfs um und vervollständigt die Putz-
Jächen am Boden.
Bei Darstellung von kleinen Gefäfsen nimmt man einen
Törtel von 1 Theil Portland-Cement und 1 Theil scharfen
jand, oder einen Mörtel von 1 Theil Cement und 1 Theil fei-
1eren und gröberen Sand und Kies bis zur Gröfse einer Bohne,
Irbse oder Haselnufs.
Von Cement ohne Sandbeimischung kann man auf ähn-
iche Weise die kleinsten Gefäßse construiren.
Bei unbeweglichen Gefäfsen bildet die oberhalb gut
n Cement abgeglichene Untermauerung zugleich den Boden
les Gefäfses. Ein solches Gefäfs, aus Cement- Beton con-
truirt, von 11 Fuß Länge, 5 Fufß Breite in den äufseren
Abmessungen mit einer lichten Höhe ‚von 2} Fufs, zeigt
Fig. 1 Bl. 16. Die Wandungen sind 4 Zoll stark.
Die Ausführung dieses Gefäfses in Cement- Beton ge-
schicht nach Fig. 2 bis 5 Bl 16 in folgender Weise:
Die Untermauerung von Cement-Beton erhält eine Länge
„on 138 Fufs und eine Breite von 7 Fufs, so dafs diese nach
ıllen Seiten des Gefäfses: 1. Fuß vortritt und über dem Ter-
-ain zugleich eine Stufe bildet, Auf dieser Betonfundirung,
lie waagerecht in Cementmörtel abgeglichen, zugleich den
3oden des Gefäfses bildet, werden nach genügender Krhär-
ung des Cements die Wandstärken für das darauf zu errich-
ende Gefäfs durch Schnurschläge verzeichnet. Die durch
Schnurschläge begrenzten Flächen der Wandungen des Ge-
%fses sind sodann zur besseren Verbindung rauh zu machen
ınd vom Staube zu reinigen.
Nunmehr wird zunächst das Holzgerüst für den äufseren
Formkasten aufgestellt und in dieses die Bretterwände ein-
zeschoben.
Das zur Bildung der Wandungen des Gefälses bestimmte
jufserliche Holzgerüst besteht aus vier durch Unter- und Ueber-
chneidung leicht zusammengefügten und daher auch leicht zu
senden Theilen, von denen jeder einzelne aus zwei 4 Zoll im
Juadrat starken Holmen besteht, die durch 3 Zoll im Quadrat
tarke Stiele und 4 Zoll breite Streben, mittelst vernagelter
Zapfen mit Versatzung, in sich fest verbunden sind, Fig. 4. Das
Iolzgerüst einer Breitseite zeigt Fig.3 mit der Unterschneidung,
velche über entsprechende Ausschnitte der Holme a Fig. 4
ibergreift. Die 24 Fufs hohen Brettwände bestehen aus 1 Zoll
tarken, innerhalb behobelten und gesäumten Brettern, die mit
‚ufgenagelten Querleisten bb versehen sind, In den Ecken
ind außerdem dreikantige Leisten angebracht, zur Brechung
Jer Kanten des zu bildenden Gefäßses, Fig. 1, 4 und 5.
Nachdem so die Wände der äufseren Form sorgfältig
‚ach dem Schnurschlage auf dem Boden aufgestellt sind, wer-
len in 4 Zoll Abstand von diesem die Bretterwände, welche die
nnere Wandfläche des Gefäßlses begrenzen, aufgestellt. Hier-
auf werden die Spreizen d, Fig. 4 und 5, mit den schwalben-
chwanzförmigen Zapfen in die Querleisten der Bretterwände
ingelassen. Die kleinen Brettstücke e an den Querleisten
jenen dazu, der schwalbenschwanzförmigen Verbindung der
‘preizen eine breite Fläche und dadurch eine größere Festig-
-eit zu verleihen. Die Eckhölzer c sind abgerundet, in wel-
he die Querbretterwände in Nuthen eingeschoben werden,
die aufserdem noch durch kleine Spreizhölzer f, Fig. 4 und 5,
welche durch kleine Keile angetrieben werden können, in ihrer
Stellung festgehalten‘ werden. Auch die langen Bretterwände