Full text: Württembergische Kirchengeschichte bis zum Ende der Stauferzeit

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Die Hirsauer Klosterbewegung 
dann von König Konrad III. ein Privileg, das die Unterwerfung des 
Tochterklosters bestätigte)y. Erst 1391 wurde Ochsenhausen zur selb— 
ständigen Abtei erhoben. 
Herzog Bertold II. hatte den Besitz der Rheinfelder Familie im 
Breisgau geerbt und daselbst die Burg Zähringen gebaut, die nun der 
Hauptsitz der Familie wurde; er wünschte das Familienkloster Weil—⸗ 
heim unter Teck in die neue Heimat zu versetzen. Hirsau wurde dafür, 
daß das Kloster von seiner Untertänigkeit befreit wurde, durch UÜber—⸗ 
lassung des Weilheimer Besitzes in Gültstein bei Herrenberg schadlos 
gehalten“ꝰ). Das neue Kloster St. Peter legte Bertold 1093 nicht allzu 
ferne von seiner neuen Feste in einer Muldeneinsenkung des Hochlands 
an, das sich unter dem Kandel weithin südlich erstreckt; alle Güter des 
früheren Klosters übertrug er auf das neue; Weilheim wurde eine 
Propstei von St. Peter'). 
Drei miteinander verwandte Hochfreie, Rotmann von Hausen ob 
Rottweil, Graf Adelbert von Zollern und Graf Alwig von Sulz, hat⸗ 
ten das im obersten Kinzigtal zwischen Schwarzwaldhöhen gelegene 
Alpirsbach ererbt und entschlossen sich nach lüngerer Überlegung, 
beraten durch Bischof Gebhard von Konstanz und Abt Uto von St. 
Blasien, daselbst ein Kloster zu Ehren des heiligen Benediktus zu be— 
gründen“). Die Stifter schenkten reiche Güter, den Wald um den Ort 
selbst und andere zum Teil weit verstreute Besitzungen. Der haupt⸗ 
sächliche Begründer war Adelbert von Zollern, auch von Wieseneck im 
Breisgau genannt (oberhalb von Zarten und Kirchzarten im Dreisam— 
tal), der bald die Mönchskutte im Kloster nahm'); sein Bruder Graf 
Friedrich von Zollern wurde Vogt; ein weiterer, Bruno, stiftete später 
als Dompropst von Straßburg und Kanzler Kaiser Heinrichs V. um 
1115 ebenfalls ein Kloster zu St. Märgen im Breisgau am Fuße des 
Kandel. Am 16. Januar 1095 konnte Bischof Gebhard von Konstanz 
ein Bethaus in Alpirsbach, am 28. August 1099 die Kirche einweihen. 
Die Abtei sollte freie Wahl des Abtes haben und unter den Schutz des 
Römischen Stuhls treten; dieser wurde von Paschalis II. im April 1101 
ausgesprochen“). Der Papst mußte denn auch einmal den Bischof Wido 
von Chur auffordern, dem Kloster gegen dessen Bedränger Hilfe zu 
leisten“). An Alpirsbach schloß sich wie auch an Wiblingen ein Frauen— 
i) Wirt. Urk.B. II S. 57 Nr. 8334. — 2) Cod. Hirs. tol. 26 4, 58 b. Wirt. Urk. B. J S. 305 
Nr. 247, Urk. Urbans 1I1. für Hirsau von 1095: predium quod dicitur Chilesten,. duad da— 
tum est pro cella sancti Petri. que dicitur Guilheim. 
3) Catalogus s. Petri. Freiburger Diözesanarchiv XIV, 1881, Seite 83. Rotulus San— 
petrinus, ebenda XV, 1882 S. 1833 ff. Eduard Heyck, Geschichte der Herzoge von Zähringen, 
isoi S. 17d ff. — a) Wirt. Urk. B.in S. zid Nr B. KarleJ. Glas, Gefchichte des Klosters 
Alpirsbach auf dem Schwarzwald, 1877. Hirsch a. a. O. S. 5330 ff: Die Stiftungsurkunden 
des Klosters Alpirsbach. — 5) Wirt. Urk.B. J S. 315 Nr. 254: domnus Adelbhertus deo Zolro 
seculi actibus renuntiaturus. S. 327 Nr. 269: Adelhertus de Zolro sue conversionis tem— 
hpore. — 8) Wirt. Urk.B. J S. 327 Nr. 259. — 7) Neues Archiv der Gesellschaft für ältere 
deutsche Geschichtskunde 1I1I1 S. 174 aus einer Churer Briessammlung.
	        
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