Die Stadt.
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sumpfigen Thalgrund, auf den Höhen umkränzt von Burgen: die Weißenburg und
die kleine Burg auf dem Höchst südlich, die Burg Berg nordöstlich, dabei die Wasser
burg unten im Thal, beim Berger Mineralbad. Diese Burgen bewachten die Haupt
zugänge zum Thalkessel; dazu noch die Burg Kaltenthal, eine Stunde südwestlich der
Stadt, zur Sperrung des hier ganz engen vom Schönbuch herabführenden Nesenbach-
thals, und die Burg Frauenberg bei Feuerbach. Alle diese Burgen sind spurlos
verschwunden; stolz aber steht noch die Hauptbnrg, das „Alte Schloß", am Ostende
der Altstadt.
Die Stadt.
Stutgarten 1229. Ältestes Wappen: ein Pferd (Stute) über einem kleineren
auf einem Siegel vom Jahr 1312, seit 1433 ein springendes Pferd, schwarz im
silbernen Feld. Der eiförmige Mauerring der Altstadt, kaum 250 in. breit und 450 in.
Romanisches Fenster am Seiten
turm der Stiftskirche.
Romanischer Fries am Seitenturm der StistSkirche.
lang, stieß mit seinem unteren östlichen Ende an die älteste Ansiedelung, das Alte Schloß,
welches als Bollwerk in die Nesenbach-Sümpfe hinaustrat. Daneben nordwestlich lag,
wohl mit besonderer Mauer umschlossen, die älteste Kirche, die jetzige Stiftskirche. Vor
der Stadtmauer lief eiu gewaltiger Erdwall, auch zog an der Südseite der Altstadt der
früher stärkere Nesenbach hin. Die sechs Fuß dicke Mauer, im Jahr 1286 von König
Rudolf von Habsburg beranut, ist jetzt noch an manchen Stellen erhalten. Der Wall
davor, der „große und kleine Graben", bildet jetzt die Königsstraße und Eberhardsstraße.
Wie wir unten sehen werden, war der älteste Platz die Burg; gegen das Ende des zwölften
Jahrhunderts ist dann schon eine ziemlich geräumige Kirche nötig. Also auch unsere
Forschungen brachten uns zu der Anschauung Karl Pfaffs in seiner Geschichte der
Stadt Stuttgart, daß höchst wahrscheinlich zu Anfang des zwölften Jahrhunderts
das Schloß Stuttgart und kurz nachher neben demselben eine Ortschaft gleichen Namens
sich erhob; das war in den kraftvollen Zeiten der hohenstaufischen Kaiser. Der Auf
schwung von Stuttgart ist hauptsächlich seit den Tagen der langen, starken und um