Full text: Die Kunst- und Altertums-Denkmale im Königreich Württemberg. Inventar. Schwarzwaldkreis (1897)

Nagold nach Merlan. I64S, 
Oberaml Nagold. 
^^eben der Stadt Nagold in den ebenen Krautländern liegt der Heidenbühl, 
ein mächtiger Grabhügel mitten im Thal; in ihm mögen die ältesten Beherrscher 
schlafen, die einst auf dem Ringwall, der jetzt die weitausgedehnten Trümmer der 
Burg Hoheu-Nagold trägt, hausten. Nagold Burg und Stadt ist auch der Mittel- 
pnnkt des ganzen Bezirkes; hier war Kloster Lorsch 773 schon begütert, 786 erscheint 
es als eine der Dingstätten des Nagoldgaues, dessen Grafen sich in den Pfalzgrafen 
von Tübingen fortsetzten. 
Außer dem obengenannten Heiden- oder .Krautbühl finden sich noch Grabhügel 
bei Alt-Nuisra; Ringwülle müssen gewesen sein eben Hohen-Nagold und die Stadt Wild- 
berg, von letzterer kam im Jahr 1698 das Steinbild eines Priesters (M), wundersam 
anzuschauen, nach Stuttgart, s. u. S. 173. 
Römer Plätze erscheinen bei Nagold, Mindersbach, Pfrondorf, Schönbroun 
und Wildberg; hier fand man im Jahr 1583 einen vierseitigen Altar (M) mit 
Apollo, Viktoria, Silvan und Diana, dann im Jahr 1868 einen sehr schönen versilberten 
Gesichtvhelm aus Kupferblech (Ll). Auf der Stirne ein Adler mit ausgebreiteten 
Klügeln, vgl. Benndorf, Gesichtshelmc und Sepulkralmaske», und Abb. S. 176. 
Römerstraßen gingen von Rottenburg am Neckar über Mötzingen nach Nagold 
und weiter jit nordwestlicher Richtung gegen Warth, —• von Simmersfeld über Alten- 
steig und Pfalzgrafenweiler nach Ober-Jflingen im Oberamt Freudenstadt.
	        

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.