Stetten. Thalheim. Thuningen. Trossingen.
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von Kempten 1759. Große Glocke: Laudo deum verum. Plebem voco. Con-
grego clerum. Defunctos ploro. Festa decoro. Pestem demonesque fugo.
Joh. Bapt. Ernst zu Lindaw gos mich 1613. Herrliche Monstranz und schöne
Kelche. Auf dem Turm ein reicher schöngeschmiedeter Glockenständer. Prächtige neu
vergoldete Schmiedeiscnkrenze. Gotisches Euchariuskirchlein, mit vieleckigem, feinem,
rippenkreuzgewölbtem Chor, auf einem Schlußstein das Zeichen des Baumeisters.
Schönes gotisches Holzbild der heil. Anna.
Der Ort gehörte zur Herrschaft Konzenberg, die Kirche dem Hochstift Konstanz.
Ortsadel seit 1090. Ein Chorherrenstift aus der Stanfenzeit wird 1275 erwähnt.
Stetten.
Schöne, neue kath. Kirche zum heil. Nikolaus, im srühgotischen Stil erbaut,
1865, von Dombaumeister Friedrich v. Schmidt in Wien; mit zwei spätgotischen Holz
bildern, St. Gregor und Nikolaus. Die älteste Kirche war dem heil. Gallus geweiht.
Um 980 ist Kloster Petershauseu hier begütert.
Mcrtbeim.
Ev. Kirche zum heil. Egidius, 1275 gebaut, 1811 vergrößert und ganz um
gestaltet, mit gotischem Turm mit Satteldach, sein gewölbtes Untergeschoß ist Sakristei.
Pfarrhaus, alte Nonnenklause, die 1483 abgegangen ist.
Den Ort besaßen als Ncichslehen seit alter Zeit die Herren von Lupfen. Die
große Burg Lupfen, auf dem nahen, langgestreckten, freistehenden Lupfenberge gelegen,
wurde schon 1377 und noch einmal 1416 in den Städtekricgen von den Rottweilern
zerstört. Längst wächst der Wald über die Trümmer. Die Herren (Grafen) von
Lupfen (Luphun) erscheinen seit 920, sicherer seit 1065. Ihr Wappen war ein von
Blau und Weiß geteilter Schild; Helmzier: weißer Schwanenrumpf in rotem, mit
Pfauenfedern bestecktem Joch.
Thalheim wird 1704 von den Franzosen verbrannt. Hier ist am 27. Februar
1819 geboren Max Schneckenburger, st am 3. Mai 1849 zu Burgdorf, Kantons Bern,
der ahnungsvolle Dichter der Wacht am Rhein. Sein Denkmal in Tuttlingen.
Hbuningen (Daininga 7H7).
Ev. Kirche zum heil. Gallus, erbaut 1728 von Fritsche, Architectus Tueningae.
Gutes Ölbild des heil. Michael, gestiftet von Fritsche.
Hvo (fingen (Trosinga 797).
Ev. Kirche zur heil. Anna, 1743, mit spätgotischem Turm und Taufstein und
Resten eines eingemauerten Wandtabernakels. Trossingen erscheint 797 ff. bei Scheu,
kungen an St. Gallen; 949 schenkt Kaiser Otto I. hier an Kloster Reichenau. Der
selbe hatte hier seine Maier. Die Vogtei hatten die Lupfen, von denen der Ort über
Emershofen und Fridingen 1444 an Württemberg kam. 1633 von den Villütgern
zerstört.