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Bildhauer war wahrscheinlich derselbe Schioer aus Schwähisch-Hall, welcher wenigstens
das 7. und 8. Epitaphium in der Stiftskirche machte (im Jahr 1574) und hiefür 800 fl. erhielt.
Maler der mittleren Deckenhilder war Wendel Dieterlen aus Strasshurg, er erhielt 1650 fl.
Die Portraits-, Jagd- und Städtebilder machten verschiedene Maler: Steiner, Dorn, Herrneisen,
Züberlin, Rüdlinger, Ramminger, Dachs und Creter. Sie erhielten 5200 fl.
Treten wir nun heraus aus diesem Festsaale auf die Plattform, wo uns wieder der
herrliche Blick auf den Lustgarten, die Lustgrotte, die Rennbahn überrascht. Sie verbindet
den Saal mit den ohern drei Rundsälen der Eckthürme. Man kann sich dahin in kleiner Gesell
schaft zurückziehen.
Die Plattform erlaubt auch eine der Wendeltreppen zu besteigen, um in das Musikzimmer
zu treten, das allerliebst mit einer Säule in der Mitte und mit einem Rippengewölbe mit graziösem
Basreliefs verziert ist, welche Damen mit Guitarre, Harfe, Orgel darstellen. Oder wir werfen
durch die runde Oeffnung über den Saalthüren einen Blick auf den festlich belebten Saal. —
Worin, fragen wir nun, erkennen wir die Renaissance am Lusthaus?
Mittelalterlich sind:
Die vier massigen Eckthürme.
Das hohe Dach und dessen Construktion ohne Binderbalken.
Die hohen abgetreppten Giebel mit ihren vertikalen Gliederungen.
Die Thurmfenster mit den Steinkreuzen.
Die Doppelfenster mit mittelalterlichen Einfassungen, wie die Profile zeigen.