Full text: Deutsche Konkurrenzen (1902, Bd. 14, H. 157/168)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Treppenhause geplante schwere Turm bed weit stärkerer Unterstützungen und ist 
über der gezeichneten Plananlage überhaupt konstruktiv nicht möglich und als 
schwerer Fehler zu bezeichnen. Die Verbindung zur Kapelle ist gut. 
Die Aussenarchitektur schliesst sich in gotischen Formen, welche gewandt 
durchgebildet sind, den Formen des alten I shauses im allgemeinen an, behandelt 
indessen den Neubau völlig als Bauwerk cr sich. Die erheblich geringere Höhe 
desselben lässt ihn aber gegen das alte bäude zurücktreten und ergiebt für die 
Gesamtgruppe keine günstige Lösung. — Die I teröffnungen besitzen die für den 
Zweck des Baues wünschenswerte Grösse. 
Die Erweiterungsmöglichkeit dürfte auf grosse Schwierigkeiten stossen und in 
der geplanten Weise kaum durchführbar sein 
No. 17 mit Variante No. 17a. „St. Zudgerus.“ 
Der Verfasser ordnet einen neuen stattlichen Eingang in der Mitte der Nord- 
front an, welchen er mit einem Turm überbaut. Leider springt dieser mit seiner 
Baumasse um 1,5 m, mit der vorgelegten Freitreppe sogar um 3 m vor die Bauflucht 
vor, was gegen das Programm verstösst und nach Lage der Verhältnisse unzulässig ist. 
Dem Haupteingang schliessen sich eine X Vorhalle, sowie die Haupttreppe 
zweckmäfsig und gut beleuchtet an. Ebenso erscheint die Ausnutzung des alten Landes- 
hauses für die Vereinszwecke als gut und ist die Lage der Wohnung des Hauswarts 
eine richtige. Die Sammlungsräume sind ohne Rücksicht auf die schrägen Baufluchten 
unter rechten Winkeln angelegt, was für die Benutzbarkeit der Räume jedenfalls 
von Bedeutung ist. In Bezug auf die Lage der Räume zeigt die Variante No. 17a 
Verbesserungen, doch stehen auch hier mehrere einseitig beleuchtete Räume mit 
Tiefen von 8 m an der Grenze der Brauchbarkeit, überschreiten dieselbe aber bei 
einer Tiefe von 10 m, zumal die Entfernung der Fenster von den Nachbarhäusern 
nur 8 m beträgt. Die Verbindung zur Kapelle durch eine eigene Treppenanlage 
erscheint etwas künstlich. 
In der Architektur ist durch Einhaltung von im wesentlichen gleichen Massen 
und gleicher Hauptgesimshöhe eine gewisse Einheitlichkeit der beiden nur durch 
den Mittelturm getrennten Bauten zu einem Ganzen mit Glück angestrebt. Der 
Museums - Charakter tritt in dem Neubau genügend hervor, nur die obere Endigung 
des Turmes erscheint etwas willkürlich. Das Mosaikbild ist an der Ostfassade im 
Aeusseren angebracht, was zulässig erscheint und von schöner Wirkung sein dürfte. 
Im Ganzen ist die architektonische Ausbildung des Entwurfs No. 17 der der 
Variante No. 17a vorzuziehen. 
No. 20. „Siökenkieker.“ 
Der Grundriss ist klar und einfach, die Beleuchtung der Räume im allgemeinen 
genügend vorhanden, abgesehen von der zu grossen Tiefe der Skulpturenhalle des 
Altertumsvereins im Erdgeschoss. Als Haupteingang ist der alte des Landeshauses 
beibehalten. Durch einen Ausbau an der Hinterfront desselben ist die Anlage einer 
stattlichen Haupttreppe erreicht, damit gleichzeitig eine genügende Beleuchtung der 
Eingangshalle, die eine schöne Verbindung mit den Sammlungsräumen des Neubaues 
zeigt. Durch vermittelnde Treppenanlagen in demselben ist der Ausgleich der ver- 
schiedenen Etagenhöhen im Erdgeschoss gut, im Obergeschoss durch die Einlage 
von Winkelstufen weniger empfehlenswert erreicht. Die Anlage der Kleiderablage 
im Untergeschoss ist nicht angängig. Die Wohnung des Pförtners ohne jede Ver- 
bindung mit dem Haupteingang ist unzweckmäfsig. Die Unterbringung der Bibliothek 
und des Münzkabinetts, sowie des Vorstandszimmers und der Bibliothek des Kunst- 
vereins ist für den abendlichen Besuch von dem Nebeneingang durch die Strasse an 
der Post an sich nicht ungünstig; wünschenswert bleibt aber dennoch eine Lage des 
Münzkabinetts nahe bei dem Zimmer des Direktors und eine bequeme Verbindung 
der genannten Räume des Kunstvereins mit den übrigen Vereinsräumen. Auch 
Würde durch sie bei dem Erweiterungsbau die Zirkulation der Ausstellungsräume 
unterbrochen. 
Die offene Halle an der Westfront des Neubaues als bloss malerische Zuthat 
hat wenig praktischen Wert, was ebenso von dem Erkerausbau an derselben Giebel- 
Seite gilt. Die Lage der Pariser Treppe und der Mosaiken muss als zweckmäfsig 
 
	        
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