Vorteil der Heizbarkeit gewährt, so rechtfertigt dies doch nicht den
grossen Raumaufwand.
Die Wirtschaftsküche ist, entgegen den Bestimmungen des Pro-
gramms, nicht in das Obergeschoss verlegt, sondern unzweckmässig ins
Erdgeschoss unter den Kaisersalon angeordnet. Die geforderten Wohn-
räume für den Wirt, sowie Räume für sein Dienstpersonal fehlen ganz.
Die beiden Dienstwohnungen, die über den Räumen für die Express-
gut- und die FKilgut-Abfertigung gelegt werden sollten, sind über dem
Eilgut- und Zollschuppen angeordnet. Aus dieser Lage ergeben sich
Schwierigkeiten für die Unterstützung der oberen Wände und die A
lage der Rauchrohre.
Im Stationsdienstgebäude ist das Unterrichtszimmer zu klein und,
ıtgegen dem Programm, ins I. Stockwerk verlegt. Die Wohnungstreppe
dunkel,
Die Architektur des Empfangsgebäudes ist ansprechend in der
Gesamterscheinung , : mafßvoll und würdig im einzelnen, sie lässt die
Zweckbestimmung des Gebäudes klar erkennen. Die Gestaltung der
Nebengebäude ist weniger befriedigend.
N-
Nr. 18. „Licht und Luft“,
Der Grundriss ist in der Gesamtanlage und im einzelnen klar,
übersichtlich und zweckmässig. Er entspricht in allen wesentlichen
Punkten den Forderungen des Programms, abgesehen davon, dass die
Vartesäle und Wirtschaftsräume etwas grösser, als verlangt sind.
Die Flurhalle ist geschlossen und heizbar vorgesehen, ohne dass
infolge der geschickten Anordnung. der Aborte und Waschräume dabei
die Beleuchtung der Wärtesäle von der Bahnseite her beeinträchtigt wird,
Gegenüber den grossen Vorzügen des Grundrisses sind als Mängel
anzusehen, dass im Gepäckraum die Stellung des Abfertigungstisches
nicht glücklich gewählt ist, und dass das Speisezimmer für auswärtiges
Zugpersonal zu den Wirtschaftsräumen sehr unbequem liegt.
Ferner erschwert die im Interesse der besseren Beleuchtung der
unteren Räume erfolgte Verschiebung des Stationsdienstgebäudes seine
Verbindung mit dem Hauptbahnsteige und die Uebersicht über den
Bahnhof für die dienstthuenden Beamten. Der Vorraum für das Zimmer
des Arztes ist zu klein. Auch ‚fehlt eine besondere Treppe zu den
Wohnungen über den Stationsbureaus.
Durch ernste, würdige und frisch erfundene Architektur ist die
Zweckbestimmung des Gebäudes in vortrefflicher Weise zum Ausdruck
gebracht,
Nur die halbkreisförmigen Vorbauten am Kaiserpavillon erscheinen
etwas gesucht und in ihrer Wirkung nicht glücklich.
Nr. 19:2 .,Dach“.
Grundrisse, Ansichten und Schnitte stimmen nicht durchweg mit-
einander überein,
In dem Gepäckraum stören die mit Rücksicht auf den äusseren
Aufbau vorgesehenen Stützen. Die Wirtschaftsräume sind nicht zweck-